The Streets :: Computers And Blues

679 Recordings/Warner

Hip-Hop: Mike Skinner macht Schluss. Vorher veranstaltet er noch eine Abschlussparty.

Einerseits ist es nicht gerade aufbauend, wenn einer immer wieder erzählt, dass er von seinem eigenen musikalischen Projekt die Nase gestrichen voll habe. Andererseits ist es auch ganz erfrischend, einmal einen Musiker zu erleben, der weiß, dass irgendwann Schluss sein sollte. Ein geschickter Move ist es in jedem Fall, denn jetzt hören alle noch mal richtig hin bei The Streets. Und nehmen mit Erstaunen zur Kenntnis, dass sich Mike Skinner für einen Hip-Rock-Track ausgerechnet Rob Harvey von der grausam schlechten Band The Music ausgesucht hat, der die Melodie singt. „At the end of the tunnel there is always light, it might be a train“, referiert Skinner dazu über das Leben, das eine einzige Hölle ist. Böse. Aber es darf schon auch ausgelassen gefeiert werden auf Computers And Blues. In „Without Thinking“ und „Those That Don’t Know“ zum Beispiel steckt ein Party-Vibe, der an das sagenhafte Streets-Debüt Original Pirate Material erinnert. „Trust Me“ ist ein Neo-Disco-Abstecher mit Fanfare am Ende. Und dann das: „The thing I love most is trying to kill me“. Dieser Satz, der einprägsamste des Albums, ist zum Glück nicht so ernst gemeint, wie er sich zuerst anhört. „Lock The Locks“ ist nach jetzigem Stand der Dinge der letzte Streets-Song aller Zeiten. Clare Maguire schaut schnell für ein paar Zeilen vorbei, sie gilt ja als der kommende Star. Skinner übergibt ihr den Staffelstab, sorgt damit für einen anständigen Abschied und macht dann die Tür zu. War nett gewesen mit ihm.

Story S. 44