The Sunshine Underground – Raise The Alarm

Der Bandname könnte auch eine obskure psychedelische Rockscheibe der späten 60er Jahre schmucken – oder das neueste Baller- Techno-Gebräu aus Ibiza. Doch The Sunshine Underground stammen aus Shrewsbury, was genauso provinziell ist, wie es klingt. Weshalb sie kurzerhand nach Leeds umsiedelten, um dort auf den Spuren ultrahipper Lokalmatadoren zu wandeln. Was sie auf ihrem Debütalbum stellenweise so frech und offenkundig praktizieren, dass man sie kaum unterscheiden kann. Schließlich dominieren auch hier funkige Gitarren-Riffs, pumpende Bässe, groovige Polyrhythmen und ein ekstatischer, jugendlicher Gesang. Wobei der Opener „Wake Up“ denselben Mix aus Dub und New Wave auftischt wie die Kollegen von Hard-Fi und The Dead 60s und „Panic Attack“ und „My Army“ auch von den Kaiser Chiefs stammen könnten. Also nichts Neu- es, geschweige denn Originelles aus dem Königreich von Fish & Chips. Eher ein bewus- stes Aufkochen dessen, was bereits akzeptiert und erfolgreich ist und womit man nicht viel falsch machen kann. Oder eben doch – weil man sich des reinen Plagiats schuldig macht. Und dessen lassen sich Sänger Craig Wellington, Gitarrist Stuart Jones, Bassist Daley Smith und Drummer Matthew Gwilt gleich mehrfach überführen. So klingt die Single „Put In Your Place“ wie eine Coverversion der seligen Happy Mondays, wenn auch ohne das Verrückte, Kranke und Geni- ale von Acid-Guru Shaun Ryder. „Somebodys Always Getting In The Way“ beschwört den Geist der Slone Roses. „The Way It Is“ erinnert an Spear Of Destiny mit Heulboje Kirk Brandon. und „Comercial Breakdown“ klingt wie eine Mischung aus Blurs „Song 2“ The Departure. Zwar ist alles hier mit viel Po- wer. Pathos und Leidenschaft vorgetragen, aber leider kein bisschen eigenständig. The Sunshine Underground sind allenfalls insulare B- oder C-Klasse.