The Tyde – Twice

Schön, aber auch harmlos: Sonniger Pop aus Kalifornien.

Früher war alles besser. Und weil das so ist, tun wir so, als hätte es Punk, HipHop und Techno nie gegeben. Synthesizer? Na gut, aber nur, wenn er wie ein Moog klingt. Dafür lassen wir die akustischen Gitarren schmettern und freuen uns darüber, dass bei uns in Kalifornien immer so schön die Sonne scheint. Das Ergebnis ist Popmusik, so sommerlich wie ein lauer Abend am Meer, während von der Strandpromenade der Duft von Popcorn herüberweht. Dagegen ist nichts einzuwenden, sanfte, ein wenig verschrobene Musik kann bekanntlich viel Freude bereiten. Vorausgesetzt, die Songs halten den Hörer bei der Stange, und genau da liegt das Problem: The Tyde deuten elf Stücke lang an, dass unter der harmlosen Oberfläche durchaus auch mal ein Biest lauern könnte. Nur: es bleibt bei der Andeutung, und sobald man meint, jetzt ginge es aber richtig los, ist der jeweilige Song auch schon wieder vorbei. Letztendlich sogar das ganze Album. Überraschungen, Brüche, selbst deutliche Kontraste sind auf Twice kaum wahrnehmbar. Da kann man sich dann über die Homogenität des Materials freuen, kann The Tydes unbestrittene Gutartigkeit und Freundlichkeit genießen, doch mitreißend ist all das gewiss nicht. Schade eigentlich, denn man wird das Gefühl nicht los, dass The Tyde durchaus in der Lage sein könnten, Aufregenderes abzuliefern als Twice.

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