The Verve :: This Is Music: The Singles 92-98

Rock: Rückblick auf die bekanntesten Momente der Spätbluter aus Wigan. Zwei unveröffentlichte Songs inklusive.

Anzeichen für ein Neunziger-Britpop-Revival gibt es nicht, aber man kann jetzt ja trotzdem schon prominenten Vertretern dieses Genres huldigen. The Verve waren schließlich wer. Echte Typen, die ehrlich ihren ungeraden Weg gingen und genüsslich am eigenen Chaos scheiterten. Zuerst schien es, als wollten die Männer um Sänger Richard Ashcroft den Space-Rock für eine neue Ära begründen. Dem ersten Album A STORM in heaven vorangestellte Singles („She’s A Superstar“, „All In The Mind ) verrieten psychedelische Ansätze, enthielten aber auch schon Songstrukturen mit mal mehr, mal weniger hymnischen Qualitäten. Was Albumauskopplungen betraf, beruhigte sich der Stil schon mit dem zweiten Longplayer a NORTHERN SOUL. Durch „History“ ziehen sich himmlische Streicher, bei „On Your Own“ registriert man einen Refrain, der an die einst hoch gehandelten Grant Lee Buffalo erinnert. Längere Zeit musste man die Befürchtung haben, es würde sich dabei um die für immer letzten Lebenszeichen einer leidenschaftlichen Band handeln. Ashcroft arbeitete allein im Studio, musste dann aber doch erkennen, dass ihm etwas fehlt. Mit URBAN HYMNS entstand schließlich jenes Werk, das der Band den Durchbruch über die Inselufer hinaus brachte. „Bittersweet Symphony“, „The Drugs Don’t Work“ und „Sonnet“ sind die Songs, an die man bei Erwähnung ihres Namens zuerst denkt. Doch die Musiker verkrafteten den Erfolg nicht und gingen auf Deutschlandtour im Streit auseinander. Geblieben sind unvergessene Aufnahmen, die hier mit zwei guten unveröffentlichten Tracks aus den letzten Albumsessions angereichert werden. JhisCould Be My Moment“ heißt einer davon. Schade, dass aus diesem Moment danach nicht noch weitere wurden. Die Guten gehen eben oft zu schnell.