The Wallflowers – Rebel, Sweetheart

Das Debüt von Jakob Dylans Mauerblümchen hatte man damals, im Herbst 1992, noch überhört, doch das Nachfolgewerk Bringing Down The Horse wurde vier Jahre später sehr zu Recht als Ereignis gefeiert und mit Grammys dekoriert. Nur Taube vermochten zu jener Zeit Ohrwürmern wie „One Headlight“ oder „6th Avenue Heartbreak“ zu entgehen. Das war’s dann aber auch: Breach und Red Letter Days verpufften, ohne Spuren zu hinterlassen. Daß Rebel, Sweetheart das nämliche Schicksal beschieden sein wird, darauf dürfen Sie getrost wetten. Denn was im Info der Plattenfirma euphorisch als „große Sammlung eingängig-melodischer und lyrisch in Bann ziehender Songs“ gefeiert wird, ist in Wahrheit nicht mehr (und nicht weniger) als routinierter Mainstream-Rock, der im besten Fall nach Tom Petty. ca. Long After Dark, oder uninspiriertem Bruce Springsteen, aber viel zu oft nach Pfeifen wie Rob Thomas und Dave Matthews klingt. Vier gesichtslose Songs lang tut sich wenig, ehe Dylan und Co. in „We’re Already There“, einem schleppenden, druckvollen Midtempo-Rocker, erstmals annähernd bei sich sind. Auch „God Says Nothing Back“ und „From The Bottom Of My Heart“, beide folk-informiert, filigran, mit richtig guten Melodien, können wir auf der Habenseite verbuchen, dazu noch „Nearly Beloved“, ein sanft dahinfließendes Countrypop-Tune. Four out of twelve ain’t bad? Naja, für iPod-Jünger vielleicht.

www.wallflowers.com