The Warlocks – Rise And Fall :: Rock

Wie bitte? Diese Band nennt sich The Warlocks? Und eines ihrer Stücke heißt „Skull Death Drum Jam“? Das ist doch … Irrtum. RISE AND FALL bietet keine verschollen geglaubten Aufnahmen der frühen, semi-legendären Grateful Dead-Inkarnation, sondern psychedelischen, bisweilen metallenen, stets vorwärts treibenden R-O-C-K, gespielt von einem Bassisten, zwei (!) Drummern und vier (!!) Gitarristen, über deren Identität uns das Booklet des Albums überhaupt nichts und das Infoblatt der Plattenfirma nur die Vornamen verrät. Wie auch immer: Kopf des Ganzen ist Los Angelino Bobby Hecksher (etwas Gesang und-was sonst? -Gitarre), produziert hat Bomp!-Label-Boss Greg Shaw, und die Musik klingt wie die Schnittmenge aus Grateful Dead-Attitüde,Velvet Underground-Lärm, Black Sabbath-Beben und dem unterkühlten Dekonstruktivismus einer Post-Rock-Band wie Tortoise. Alles klar? Dann sagen wir es so: Nach „Song For Nico“, nach dem über 13-minütigen „Jam Of The Witches“ oder nach einem Stück wie“Caveman Rock“ eine Platte von – zum Beispiel – Belle & Sebastian aufzulegen, ist-wie ein Selbstversuch des Schreibers dieser Zeilen ergeben hat – eine höchst befremdliche Erfahrung. RISE AND FALL: Rumoren, Dröhnen, Getöse, ein Strom glühender Klanglava mit Oasen der Ruhe („House Of Glass“ und „Whips Of Mercy“ tönen nach den Pink Floyd noch zu Zeiten Syd Barretts). Nur ein Album? Viel mehr.- ein Wetterleuchten, das in Flammenschrift vier Wörter an den Himmel brennt: LET THERE BE ROCK.

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