Da weiß man, was man hat: treibenden, atemlosen Gitarrenlärm, gnadenlos geradeaus gespielt. BIZARRO, das zweite Album von The Wedding Present nach dem erfolgreichen Debut GEORGE BEST, wird keinen Fan der Vier aus Leeds enttäuschen. In bewährter Manier zersetzen Keith Gregory und Peter Solowka mit ihren Saiteninstrumenten perfekte Popsongs. Und wenn die beiden an Baß und Gitarre tatsächlich mal zurückhaltende Hormonien intonieren, sorgt immer noch David Gedges mit seinem dissonanten und gepflegt unprofessionellen Gesangsstil für die richtigen falschen Töne. Bei dieser willkürlichen Mischung aus Pop und Lärm entstehen in lichten Momenten dichtgedrängte, intensive Klanggewitter mit dem Format echter Untergrund-Klassiker – wie die Single-Auskoppelung „Kennedy“ oder „Bewilched“, eine dynamische Pop-Ballade, die vom Flüsterton bis zur Ohrenbetäubung alle Phonstärken durchläuft. Die vier Hochzeitsgeschenke faszinieren wegen ihrer unspektakulären Unprofessionalität.

Deshalb macht BIZARRO mit all seinen Kanten und Ecken auf jeden Fall Spaß.