Therapy? – High Anxiety

Therapy? probierten in ihrer Karriere schon mehr Stilmittel aus als die meisten Rockbands – und sind sich trotzdem irgendwie immer treu geblieben. Mitte der Neunziger eroberte der melodische, aber stets bissige Punkrock des Quartetts sogar die Radio- und Videocharts, danach folgte eine Phase der absoluten Verweigerungshaltung, bevor mit dem letzten Album Shamless wieder Besserung in Sicht war. Diese Rückkehr zu alten Tugenden (sprich: energische, simpel aufgebaute Rock-Songs mit großer Eingängigkeit) spiegelt sich auch auf High Anxiety wider. „Wir sind eine RockBand mit Punk-Roots und einer Vorliebe für Hüsker Dü“, meint Sänger/Gitarrist Andy Cairns – Recht hat er! Einzig ihren schon legendären Sinn für Ironie und Witz hat er noch vergessen. Wer beim Opener „Hey Satan – You Rock“ nicht a])lachend vor den Boxen kniet oder b) den Fernseher wegen des gewaltigen Rock’n’Roll-Potenzials aus dem Fenster feuert, ist nur zu bemitleiden. Doch das ist nicht das einzige Highlight eines Albums, das zwar nicht in voller Gänze das hohe Niveau halten kann, aber letztlich an die großen Erfolge dieser Band halbwegs anknüpft. Und das will bei Therapy? schon was heißen.

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