Tim Buckley :: Happy/Sad

HAPPY SAD war 1969 der Wendepunkt in Tim Buckleys Karriere. Nach den eher konventionellen Alben TIM BUCK-LEY und GOODBYE AND HELLO sprengte das Stimmwunder auf seiner dritten Platte die herkömmlichen Songstrukturen. So entstanden epische Stücke, die teils die Zehn-Minuten-Grenze locker überschritten (‚Gipsy Woman‘) oder deutlich von Tims Liebe zum Jazz geprägt waren (‚Strange Feeling‘). Eine vorzügliche Band zauberte dazu mit Kontrabaß, Vibraphon, Congas, Marimba und Gitarre eine Atmosphäre, die allenfalls mit der des Van Morrison-Albums ASTRAL WEEKS zu vergleichen ist. Nach einem kurzen Zwischentief mit den Alben LORCA und BLUE AFTER-NOON schwang sich Buckley auf STAR-SA1LOR mit bis dato nie gehörten, frei improvisierten Vokalexkursionen zu einsamen Höhen auf. Von den Verkaufszahlen her war das Album – wie auch HAPPY SAD – allerdings ein völliges Desaster.