Und wer das wohl wieder braucht?! Drei Typen in Devo-Overalls, deren Team-Styling allerdings am breiten Kragen endet: Obenrum ist jeder anders, äh, styliehäßlich bzw. anders anders. Untenrum haben sie Synthesizer und Rhythmusmaschinen stehen, an denen sie drehen und drücken, bis es heftig quiekt und knarzt, böse zischt und patscht. Auf die eins die große virtuelte Trommel, auf die drei Handclaps oder.. „Peng!“ als Snare, und auch den Rest vom Retrofest feiern TNT Jackson nach fester Tradition ihrer Geistväter, die uns schon Fischerspoonerund Sigue Sigue Sputnik, Ladytron und Chicks On Speed beschert haben. Ja, aber: Muß man Suicide und Gary Numan nun auch noch für TNT Jackson verantwortlich machen? Ja, muß man. Aber das ist auch gar nicht so schlimm. Für einen kurzen Spaß, frech und ein bißchen lasziv und düster und ein bißchen sleazy-sexy-cheesy, ist Lovers allemal gut. In Dosen oder live vielleicht: in schwülen Clubs und feuchten Hosen. Und wenn TNT Jackson später dann das Tempo herunter und die Drehregler ihrer analogen Synthesizer für Verzerrung und Tremolo und mehr immer weiter aufdrehen, könnte man glatt meinen, sie hätten Suicide tatsächlich auch ein bißchen verstanden.

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