Tom Liwa – St. Amour
Tom, du romantischer Narr! Wirst doch auch nicht jünger, locken dich nicht Pfeifentabakaroma, rotweingetränkte Kompromisse auf die sichere Seite? Fern- und Heimweh, Blicke, Worte, Polaroids im Kopf treiben dich noch immer um die Häuser, raus aus der Stadt, auf die Straße wie einen liebeskranken Zivildienstleistenden im Regionalzug nach Anderswohin. Was ist,Tom, wenn am Ende kein Eigenheim mehr für dich übrig bleibt? Bestimmt hast du recht: „Ihre Häuser sind warm, ihre Nächte sind unglücklich. Ihre Zeit ist längst vorüber“ („Gib ihnen was sie wollen“). Aber wie sicher kannst du dir sein? Gibt es wirklich einen Weg, jenen auf den ausgetretenen Pfaden mit dem ewigen Blick fürs Machbare nicht Mitleid, sondern Liebe zu schenken? Und dann doch den Blinker zu setzen? Kann ich mir es bewahren, dass auch die kleinen Lügen die Seele schwärzen, die Liebe den Bauch regiert, das Leuchten in den Augen? Es gibt keine Anleitung, nur eine Ahnung. ST. AMOUR ist dennoch fast mehr als das, dabei erzählt es auch wieder nur von Versuchen und Versuchungen, vom Nichtankommen, vom Kuscheln in Melancholie, kein Selbstmitleid. Ja, Kuschelrock, von mir aus vorsichtig erlesen und inspiriert von Folk, Jazz, Rock im sicheren Umgang mit den Zutaten. Akustischer Gitarre, Akkordeon, Querflöte, Vibraphon, Tasten. Erwachsene, wunderschöne Musik mit sehnsuchtsvollen Melodien für verträumte Couchnachmittage. Doch wie lange kann man dort darbend Toms Texte ertragen? Das Leben passiert auf Autorücksitzen, in Dünenbetten, bei den Monolithen, in ST. AMOUR! Wir sehen uns dort.
Gebührenpflichtige Hörprobe unter 0190-57 05 6? 4 (s. ME/S-Hotline S. 4g)
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