Tom Tom Club – Boom Boom Chi Boom Boom

Wer den Tom Tom Club noch als frisch-freche Hör-Alternative im Ohr hat, der Klassiker wie „Under The Boardwalk“ aufmöbelte oder „Männern mit vierdimensionalen Hüften“ auf der Spur war, sollte die zweite Seite dieses dritten Albums nach längerer Pause tunlichst meiden. Da schmiert der Talking Heads-Ableger um Tina Weymouth und Chris Frantz zwischen Mainstream-Rock und New Wave-Verschnitt nämlich gewaltig ab. Der erste Durchgang stimmt versöhnlicher. Da hat s eine schöne Interpretation des Lou Reed-Klassikers „Femme Fatale“ (das der natürlich nicht, wie der Firmenbiograf behauptet, „für den Tom Tom Club geschrieben“ bat) mit Lou höchstpersönlich als Studiogast. Dann gibt’s das experimentell-psychotische „Challenge Of The Love Warriors“, das tönt, als habe man einen Haufen Asthma-Kranker gesampelt. Und der Rest ist immerhin noch guter Tom Tom-Club-Durchschnitt mit dem bekannt charmanten Nicht-Gesang, lässigen, treibenden Druck des Rhythmus-Gespanns Frantz/Weymouth, abgedrehten Gitarren-Geräuschen von Mark Roule und etlichen Gast-Spielen des Mit-Heads Jerry Harrison. (CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)