Die Zweigstelle: Tom Tom Club


Als Drummer Chris Frantz und Bassistin Tina Weymouth 1981 im Schatten derTalking Heads den Tom Tom Club gründeten, war kaum abzusehen, daß diese Institution ihre Mutter-Band um Jahrzehnte überleben würde. Dritte treibende Kraft der Band war der Studiotüftler Steve Stanley. Mit Tinas Schwestern Laura, Lani und Lorie, Gitarrist Adrian Belew und anderen Musikern wuchs der Club schnell zum Dutzend an. Bereits ihr erstes Album TOM TOM CLUB (1981) und die Singles „Wordy Rappinghood“ und „The Genius Of Love“ katapultierten die Band an die Spitze der Dance-Avantgarde. Ihre hypnotische Mixtur aus Funk und Rap infizierte im Handstreich den globalen Dancefloor Grandmaster Flash & The Furious Five adelten den Tom Tom Club, indem sie sich für ihren Hit „It’s Nasty“ bei ihm bedienten. Das zweite Album CLOSE TO THE BONE (1983) konnte das hohe Niveau des Debüts nicht halten. Erst als sie Ziggy Marleys CONCIOUS PARTY produzierten, erweckten Frantz und Weymouth auch den Tom Tom Club zu neuem Leben. Auf BOOM BOOM CHI BOOM BOOM (1988) verdrängte minimalistischer Rock die Kombination von Funk und HipHop. Doch dieser Richtungswechsel blieb weitgehend ungehört. 1989 unternahmen sie eine Tour, in der sie jeden Club, in dem sie auftraten, in Tom Tom Club umbenannten. Zwei Jahre später errichteten sie in Cock Island, Connecticut, das Clubhause, ein Mal- und Musikstudio, in dem sie ihr viertes Album DARKSNEAKLOVEACTION (I992) mit dem Hot-Chocolate-Hit „You Sexy Thing aufnahmen. 1998 stieß Soul-Sänger Charles Pettigrew zum Tom Tom Club. Mit ihm entstand 2000 THE GOOD, THE BAD AND FUNKY. Pettigrew starb im Frühjahr 2001. Für ihn kamen die Sänger Mystic Bowie und Victoria Clamp. Im Oktober des selben Jahres nahm der Club mit den Bläsern der Jam-Band Deep Banana Blackout im Clubhouse sein erstes Live-Album LIVE@THE CLUBHOUSE auf. Auch wenn ihre Alben zuletzt kaum noch eine Rolle spielen, bleibt der Tom Tom Club doch ein umjubelter Live Act.