Das moralische Unbehagen beim illegalen Download von MP3-Files ähnelt dem, das sich einstellt, wenn man eine Straße trotz roter Ampel überquert. Außerdem: Wer kann schon sicher sein, dass nicht Minuten nach dem Datentransfer bereits ein zornesroter Metallica-Typ bedrohlich an die Haustür trommelt? Die angstfreie Alternative: ein Klick auf die Seiten von Tonspion. Dort erfährt man bei ruhigem Gewissen übersichtlich und aktuell, wo sich die neuesten MP3-Soundfiles im WWW verstecken – und zwar ganz offiziell. Denn die Macher der Site legen nur legale Download-Möglichkeiten offen; spioniert wird also nach Promo-MP3s, die sogar oft schon vor der Veröffentlichung der entsprechenden Platte ins Netz gestellt werden, oder nach exklusiven Remixen (berühmtes Beispiel: Madonna). Da stößt man dann beispielsweise auf Tracks des aktuellen Manu Chao-Albums und kommt in den Cenuss eines unveröffentlichten Bonustracks der letzten Björk-Auf nahmesessions. Aber neben den Großen des Popbusiness werden auch (relativ) unbekannte Künstler und deren MP3S vorgestellt und bewertet. Zum Zeitpunkt des Redaktionstests ist übrigens nicht ein einziger „broken link“ (veraltete WWW-Adresse) aufgefallen. Die einzigen unverhofften Hürden im weltweiten Datenaustausch waren teilweise von den Server-Betreibern geforderte Eintragungen in ihre Newsletter-/E-Mail-Listen. Ansonsten ist Adresse www.tonspion.de uneingeschränkt empfehlenswert für all diejenigen Surfer, die nicht unbedingt darauf erpicht sind, sich von Napster und Konsorten die Festplatte durchforsten zu lassen.

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