Toto – Live

Wie schön, daß in dieser verrückten Well wenigstens etwas reibungslos funktioniert: Toto. 64 Minuten lang demonstrieren die amerikanischen Session-Cracks, wie man Studio-Perfektion auf die Bühnen der Welt zaubert. Geschmackvolles Licht setzt geschmackvolle Musik gekonnt in Szene, routinierte Instrumentalisiert begeistern ein dankbares Publikum: Auch die Applausmaschine versäuml keinen einzigen Einsatz. Ob .Rosanna“, .Hold The Line* oder „Without Your Love“ das Wort „Fehler“ haben Toto erwartungsgemäß auch bei der gefilmten 91er Tour aus ihrem Vokabular gestrichen. Selbst die Programmgestaltung scheut Risiken. „Africa“ — dem farbige Backgroundsängerinnnen die richtige Tönung verleihen — darf dabei natürlich ebensowenig fehlen wie „I’U Be Over You“ mit David Paichs süßlichen Piano-Verzierungen. Ihre spielerische Klosse ist bekanntlich über jeden Zweifel erhaben, die Fans werden Jeff Porcaros makelloses Schlagzeugspiel vermissen: Der kürzlich tragisch ums Leben gekommene Trommler zündete wahre ffercussion-Feuerwerke, Steve Lukathers Saitenarbeit ist trotz formaler Kalkutierbarkeit technisch brillant. Ob Disziplin jedoch spielerische Spontaneität und Risikobereitschaft ersetzen kann, bleib! dabei immer noch fraglich.