Toto – Tambu
Von allem ein bißchen und nichts richtig: Nach dem faden Hardrock von KINGDOM OF DESIRE (1992) präsentieren Toto auf TAMBU eine schale Mixtur von allerlei Pop-Spielarten. Das hört sich im besten Fall ganz nett an, wie ‚The Tuming Point‘, das relativ rockig daherkommt, oder ‚Just Can’t Get To You‘, mit viel Akustikgitarre, soft und melodisch. Doch derlei Aha-Erlebnisse bleiben die Ausnahme, es überwiegt die gepflegte Langeweile. ‚Slipped Away‘ ist so ein Stück: Im Ansatz ganz passabel, aber wie aus dem Fertigbaukasten zusammengesetzt, brav, ohne Thrill. Mit ‚Baby He’s Your Man‘ und ‚Time Is The Enemy‘ versucht sich der Mainstream-Vierer vergeblich am Funk, ‚Gift Of Faith‘ und ‚Drag Hirn To The Roof sollen rocken, schaffend aber nicht, ‚Dave’s Gone Skiing‘ ist ein völlig überflüssiges Instrumentalstück. So richtig ärgerlich wird’s aber erst bei den Balladen: weichgespült, mit knödelndem Lead- und sacharinsüßem Backgroundgesang, dazu jede Menge Keyboard-Sauce. Da klingen Toto dann mal nach Chicago (‚If You Belong To Me‘), mal nach Barry Manilow (‚The Other End Of Time‘), mal nach den Eagles (‚The Road Goes On‘), stets aber nach Second hand. Passend zur musikalischen Schonkost wird auch in den Texten ausschließlich Magerquark serviert: ‚Don’t cry for me, time is the enemy, soon l’ll be free‘. So geht das Song für Song. Auf TAMBU spielen Menschen, die wenig Ahnung von Rockmusik haben, für Menschen, die keine Rockmusik mögen.
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