Train :: München, Metropolis
Train – wahrlich kein sonderlich origineller Name für eine Band. Andererseits macht die auch keine sonderlich originelle Musik, so what. Das 1994 gegründete Quintett aus San Francisco nimmt man hierzulande erst seit „Drops Of Jupiter“ so richtig wahr,Titelsong des zweiten Train-Albums, dessen Vorganger mit „Meet Virginia“ ja auch schon einen fetten Hit abgeworfen hatte – bemerkenswert, dass sich manche Radio-DJs angesichts dieses Umstandes trotzdem noch immer konsequent von „Newcomern“ daherzuschwafeln trauen. Scott Underwood, Charlie Colin, Rob Hotchkiss, Patrick Monahan und Jimmy Stafford bilden, das wird bei der Deutschland-Live-Premiere (mit den schnuckeligen Folkpop-Mädels von der Alice Band im halbstündigen Vorprogramm) schnell deutlich,ein bestens aufeinander eingespieltes Team. Die Breaks sind präzise, die steilen Dynamikkurven werden voll ausgefahren, der Wall Of Sound erweist sich als ungefährdet stabil. Letzteres jedoch liegt beileibe nicht nur an den immer neuen Farbsprengseln, die mit Sax und Trompete bzw. Mundharmonika und Mandoline auf den solide geknüpften Soundteppich getupft werden. Sondern auch an der Tatsache, dass sich während des Gigs permanent unkaschierte Drumloops aus dem Off hervorwagen und mit flächigen Keyboards kokettieren, die keiner spielt, aber trotzdem bestens zu hören sind. Playback nennt das der Laie. Die Band greift derweil in die Balladenkiste, zerrt mit „Hopeless“ einen echten Bringer hervor. Für Zeps „Ramble On“ mutiert Sänger Pat zur perfekten Plant-Kopie, eine gleichfalls überaus druckvolle Version von „Respect“ bildet die aus dramaturgischen Gründen nun erforderliche Brücke, auf der es sich noch ein, zwei Songs lang relativ sicher balancieren lässt. Nach einer Stunde „Drops Of Jupiter“. Schön -war’s das? Mitnichten: Pat und Scott,die Train-Spielmacher,entfachen umgehend ein Percussion-Feuerwerk. Die zweite Zugabe „Come Together“ belegt dann endgültig, dass die Jungs stilvollst zu covern vermögen. Die supernette Blonde von der Plattenfirma ist am Ende schwer begeistert: „Das war ja wohl ein großes Konzert!“ Ach ja?
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