Transplants-Transplants

Nicht nur für Punk-Verhältnisse ist Tim Armstrong ein sehr erfolgreicher Mann. Es begann, als er irgendwann mit seiner Band Rancid Millionen von Alben verkaufte. Daraufhin gründete der fanatische Clash-Verehrer in bester Do-it-yourself-Manier das bandeigene Label Hellcat und nahm unter anderem seinen alten Helden, Ex-Clash-Frontmann Joe Strummer mitsamt seinen Mescaleros unter Vertrag. Außerdem zählt noch Ehefrau Brody mit ihren aufstrebenden Distillers zum wachsenden Hellcat-Stall. Jetzt ist Armstrong auch noch ein Schlag gegen all die gelungen, die Punk (zu Recht!) den Vorwurf machen, auf der Stelle zu treten. Unter dem Einfluss der Londoner Techno-Clubszene entwarf der Rancid-Sänger und -Gitarrist Songs, die so lecker sind wie die Melodic-Punk-Hits von The Clash, Ruts DC oder der Members, und verband sie mit knackigen Elektro- und HipHop-Sounds. Damit die Transplants möglichst frisch klingen, engagierte er für den Gesang einen Freund, der noch nie zuvor in einer Band gesungen hatte: Rob Aston ist fanatischer HipHop-Fan und verdiente sein Geld früher als Roadie für kalifornische Pogo-Kapellen. Zwei Jahre bastelten beide an den Songs. Am Ende waren sie mit den elektronischen Beats unzufrieden und holten Travis Barker (Blink 182, Box Car Racer), den wohl virtuosesten Schlagzeuger der Punkszene, ins Studio. Barker trommelte sämtliche zwölf Songs des Albums in nur fünf (!) Stunden ein. So entstanden Titel, die so infektiös grooven, dass man unmöglich stillsitzen kann. Die Transplants-Songs verbinden die Überschwänglichkeit von Rancid mit der Durchschlagskraft von The Prodigy und der Wut von Public Enemy. Und als wenn das noch nicht genug wäre gelingt der Band mit „Diamonds And Guns“ ein melodiöser Knaller voll Wucht und Wut das ist, verdammt nochmal, ein potenzieller Evergreen, an dem man sich besoffen hören kann. www.thetransplants.com Hörprobe unter: www.musikexpress.de