Tricky – A Ruff Guide

Der Begriff TripHop, unter dem wenig sensible Zeitgenossen Anfang der 90er auch seine Musik einordneten, wird Adrian Shaw alias Tricky wohl ein Leben lang verfolgen. Obwohl er dieses Schubladendenken, das seiner Kunst in keiner Weise gerecht wird, von Anfang an abgelehnt hat. Nachdem er im letzten Jahr mit dem Album BLOW-BACK einen wenig überzeugenden Neuanfang gewagt hat, bringt sein ehemaliges Label Island nun eine Best-Of-Kopplung heraus, auf der man noch einmal nachhören kann, warum Tricky mit Alben wie MAXINQUAYE, ANGELS WITH DIRTY FACES und PREMILLENIUM TENSION Maßstäbe setzte. Vieles von dem, was sich heute im Mainstream breit gemacht hat, findet sich hier, oft noch rau und ungeschliffen von den ersten beiden Singles „Aftermath“ und „Ponderosa“ bis hin zu drei Tracks aus seinem Nebenprojekt Nearly God. Obwohl die Historisierung der neunziger Jahre soeben erst begonnen hat, klingen manche Stücke, darunter Klassiker wie „Hell Is Round The Corner“, bereits heute wie das ferne Echo aus einer anderen Zeit. A RUFF GUIDE bietet allen, die sich dem Phänomen Tricky nähern wollen, eine solide Arbeitsgrundlage, auch wenn bei so einer Compilation natürlich mehr Wert auf die etwas geradlinigeren Stücke gelegt wird.

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