Ultravox – U-Vox
Das Motto der englischen Band: „Es ist unser großes Ziel, zeitlose Popmusik, zu machen‘.“ Ob die zum Trio -— Midge Urc, Billy Currie und Chris Cross -— geschrumpften Ultravox dieser selbstgesetzten Aufgabe gerecht werden, werden die Jahre zeigen. Fürs erste darf man feststellen, daß die Briten nicht unähnlich anderen Elektronikern — die Vitalität von Soul und Tamla Motown, die Schärfe pointierter Bläser und die Spannung von Call & Response entdecken.
Dabei geraten ihre stilistischen Entdeckungsreisen nie zur plumpen Adaption. Stets behält die Mixtur aus den verschiedenen Genres einen typischen Ultravox-Geschmack. Das liegt nicht allein an dem Wiedererkennungswert von Midge Ures drängender Stimme, sondern vor allem auch an der charakteristischen Materialhehandlung. Da sind diese sirenenhaften Keyboardlinien, diese schwebenden Klangflächen, die Montage aus Rock-Gitarre. Elektronik-Spieldose und Pop-Refrain.
Ein Balanceakt am Rande des Kitsches ist die von Beatles-Nestor George Martin zuckersüß arrangierte und dirigierte „All In One Day“-Suite. Viel besser: das mit den Chieftans zwischen Folk und Elektro angesiedelte Untergangs-Epos „All Fall Down“. Am gelungensten: die bläsergetriebenen, mit Zerr-Gitarre und Trompetensolo angereicherten, durch Carol Kenyon chorisch verstärkten „Same Old Story“ und „The Prize“.
Was sonst noch? Produktion: Conny Plank, Drums: der sehr gute Mark Brzezicki, die Beggar & Co. Horns…
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