Universal Panzies – Transcendental Floss

Als anerkannter Freak verfügt der britische Weirdo Julian Cope nicht nur über eine eingefleischte Fangemeinde, sondern auch über zahlreiche Sound-a-likes. Doch statt die Nachahmer schlichtweg zu ignorieren, verschafft er ihnen mit seinem Label „Head Heritage“ sogar noch ein Forum. Seine neuesten Proteges sind die Universal Panzies, ein glamourösskurriles Quartett aus dem englischen Nordosten. Christophe F., Boy Fried, Mandy Neu Snee und Rock Stuart X-Mass tragen silberne Techno-Hosen zu beigen Häkelpullis und stehen dem selbsternannten „Archdrude“ eigentlich in nichts nach – konstanter Marihuana-Genuß inklusive. Anders ließe sich die musikalische Groteske aus Ambient und Glam-Rock nämlich kaum erklären. Von Cope selbst als „Glambient“ bezeichnet, ist TRANSCENDENTAL FLOSS das 52minütige Manifest gesteigerten Größenwahns. In den gerade mal sechs Songs, die bis zu 19 Minuten dauern und Namen wie „Krautrock-Lovesong“ oder „Cunnyan Crags“ tragen, paart sich das exzessive Ungestüm der Stooges mit dem elektronischen Genie von AphexTwin und der Kauzigkeit von Can. Ein Album,das mit allen Gesetzen der modernen Musikkultur bricht und in etwa einer Vertonung des Untergangs von Rom entspricht. Die Rolle des Nero übernimmt dabei Panzies-Mastermind Christophe, an dem Cope ganz besonderen Spaß zu haben scheint: Ein unscheinbares Männchen, das sein Gehirn mit Zahnseide reinigt, unverhohlen grinst und (zumindest auf dem Cover) einen Heiligenschein trägt. Um in den Genuß dieses ungewöhnlichen Albums zu kommen, wendet euch an www.headheritage.co.uk.