UNKLE :: Where Did The Night Fall

Surrender All/Indigo

Wieder gelingt es der englischen Dance-Koryphäe nicht, die Zweifler zu überzeugen.

Deine letzte Chance, James Lavelle! Entweder du löst langsam das Versprechen ein, das du mit UNKLE gegeben hast oder es ist vorbei. Die Gelegenheit, Ende der 90er-Jahre mit einer Mischung aus Trip-Hop, Turntablism und Rock richtig in Gang zu kommen, hattest du mit dem Album PSYENCE FICTION spektakulär verbaselt. Statt weiter mit Tim Goldsworthy zu arbeiten, wolltest du es unbedingt mit einer Zusammenarbeit mit DJ Shadow probieren – was sich ziemlich gerächt hat, wenn man bedenkt, wo Goldsworthy heute steht (bei Massive Attack, DFA usw. nämlich). Aber gut, neues Jahrzehnt, neues Glück. Du hast mal wieder ein neues Team zusammengestellt und biegst in die Groove-Rock-Gerade ein. Du bevorzugst psychedelische Nachtmusik, was offenbar nicht alle nachvollziehbar fanden. Für dieses Projekt konntest du dem Namen nach nur B-Prominenz gewinnen. Mark Lanegan kennt man natürlich, er sorgt in „Another Night Out“ für einen echten Gänsehautmoment. The Black Angels passen auch gut hinein. Du mühst dich, deine Gäste tun es auch. Nach wie vor fehlt aber der durchschlagende, alles überragende Song oder ein neuer aufregender Beat, der UNKLE endlich definieren und unsterblich machen könnte. Mit „The Runaway“ kommst du der Wahrheit schon ziemlich nahe, aber das Stück könnte auch vom ersten Tricky-Album stammen – und das ist vor 15 Jahren veröffentlicht worden. Was machen wir bloß mit dir, Lavelle? Du hast zwar nicht versagt, aber trotzdem gibt es wieder nur ein Resümee: Next time, try harder!

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