Utopia – Oblivion

Todd Rundgren hat sich nie darauf beschränkt, puren Rock zu spielen. Schon für seine Soloplatten der frühen siebziger Jahre hat er charakteristische Elemente anderer Musiker „ausgeliehen“. Die mehrstimmigen Vokalsätze der Beach Boys mußten dabei ebenso herhalten wie die schmalzige Stimm-Akrobatik schwarzer Soulgruppen.

Seine Band Utopia. die sich immerhin schon seit 1974 im schnelllebigen Rockbiz hält, zeichnet sich ebenfalls durch Vielseitigkeit aus: Auf OBLIVION gibt es Rock in allen nur erdenklichen Spielarten: von soft bis hard, von Rock’n Roll bis Kunst-Rock. Daneben tauchen immer wieder Sythi-Bässe aus dem Funklager und Melodiesprengsel aus dem Popbereich auf. Durch diesen Reichtum an unterschiedlichsten Stilelementen ist die Platte zwar angenehm abwechslungsreich, es fehlt aber ein roter Faden, der die Stücke zusammenhält.

OBLIVION ist mit diversen Effekten ideenreich und modern produziert, wodurch selbst noch jene Titel, denen der letzte Kick und die individuelle Handschrift fehlen, halbwegs interessant geraten sind. Dabei dürfte Rundgrens Ausbildung als Toningenieur und seine Erfahrungen als Produzent von Gruppen wie Badfinger, The Band und Grand Funk seiner Gruppe zugute gekommen sein.