Van Morrison – Tell Me Something: The Songs Of Mose Allison
TELL ME SOMETHING. Aber gern. Vorab jedoch Warnung Nr. 1: Wir haben es hier nicht (!) mt einem reinrassigen Van Morrison-Album zu tun. Der laut John Lee Hooker „beste weiße Bluessänger“ singt nur auf sieben der 13 Song die Lead Vocals. Den Rest teilen sich Georgie Fame und Ben Sidran, die gemeinsam mit Van the Man produziert haben. Meister Mose Allison selbst greift ebenfalls zweimal zum Mikro. Und jetzt gleich zu Warnung Nr. 2: Das hier ist weder Rock noch „Caledonia Soul Music“ Morrisonscher Prägung, sondern eine geballte Ladung Bluesfeeling. Swingseligkeit und Jazzatmosphäre für die „wee small hours of the morning“, die Frank Sinatra einstmals so treffend besang. Wie schon bei HOW LONG HAS THIS BEEN GOING ON? – dessen logische Fortsetzung TELL ME SOMETHING zu sein scheint – bleiben Gitarren außen vor. Statt dessen prägen schwebende Blue Notes von Georgie Farnes Hammondorgel und Ben Sidrans pikantes Pianospiel die Songs, streicheln Trompeter Guy Barker und die Saxophonisten Pee Wee Ellis und Leo Green die Gehörgänge mit inspiriertem Gebläse. Derweil sorgt die Rhythmussection – Alec Dankworth (bass) und Ralph Salmins (drums) – für einen leichtfüßigen Groove, der mal lässiges Fingerschnippen provoziert, mal wohliges „Ja, ja, die Welt ist schlecht. Noch’n Whiskey!“ – Flair. Daß Mose Allison-Songs über jeden Zweifel erhaben sind, ist hinreichend bekannt. Daß solches auch für Morrisons Gesang gilt, ebenso. Und selbst die Tatsache, daß die Fame und Sidran dem einstigen „Belfast Cowboy“ stimmlich nicht das Wasser reichen können, ändert nichts am Stellenwert dieser Hommage.
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