Van She

Idea Of Happiness

Modular/Rough Trade 21.9.

Life’s a Beach: Dieser super-eingängige Retro-Pop nimmt sich selbst keinen Meter lang ernst.

Das Problem mit leicht ironischem Dance­pop ist folgendes: Nicht nur basiert er, sowohl was Stil als auch Inhalt angeht, auf hinreichend bekannten 80er-Jahre-Blueprints. Vor allem ist er seit auch schon 15 Jahren ein Retro-Phänomen, an dem sich Dutzende von Bands abarbeiten – einfach mal „Music For Girls“ von Baxendale anhören!

Vielleicht deshalb versuchen sich die Australier Van She auf Idea Of Happiness an einer Art konzeptuellen Gesamtkunstwerk. Songtitel wie „Calypso“, „Jamaica“ und „Coconuts“ deuten es an: Van She entwerfen auf ihrem zweiten Album eine beatgesteuerte Pop-Muzak, die durchaus Gebrauchswert besitzt für den, der den Hobbys Beachbuggy-Fahren, Klettballspiel oder Bananenboot-Cruisen anhängt und tief in seinem Herzen Schnurrbärte, pastellfarbene Poloshirts der Marke Sergio Tacchini und Cocktails auf Likör-Basis schätzt.

Trotz der Hochglanzproduktion durch Tony Hoffer: Leider – und das ist der Unterschied zu den Labelkollegen Cut Copy – versuchen Van She selten, Songs zu schreiben, die ohne bemühtes Augenzwinkern daherkom­men. „You’re My Rescue“ ist von angenehmer Ernsthaftigkeit, „Beat Of The Drum“ ein musikalischer Schachtelsatz, der am Ende aufgeht und eine Ahnung davon vermittelt, was diese Band auf dem Kasten hat.

Key Tracks: „Idea Of Happiness“, „You’re My Rescue“, „Beat Of The Drum“