Versch. Interpreten – Rock’n’Reggae Party

Der Titel dieses Samplers klingt ein wenig anrüchig nach James Last usw., doch man sollte sich dadurch nicht in die Irre führen lassen. Denn zusammengestellt wurde hier ein wirklich interessanter Querschnitt durch den Reggae-Sound. Nur ein Teil der Stücke stammt aus Jamaika, von Third World, Peter Tosh und Dennis Brown, der Rest aus New York, London, Hamburg oder Berlin, von Rockmusikern wie Joe Jackson, Joan Armatrading, Garland Jeffreys, Nina Hagen, Lake oder Spliff. Dokumentiert wird auf diese Weise die enge kreative Verzahnung von Rock und Reggae, die ja gerade in jüngster Zeit durch Top-Hits wie Blondies „The Tide Is High“ oder Stevie Wonders „Master Blaster“ eindrucksvoll unterstrichen wurde.

Zwar konnten für die ROCK’N‘-REGGAE PARTY nur Songs von Künstlern berücksichtigt werden, die beim CBS-Konzern unter Vertrag sind, aber die LP wirkt dennoch vielseitig und lebendig. Vom Tosh-Klassiker „Get Up Stand Up“ über Garland Jeffreys ausgezeichnete Version von Bob Marleys „No Woman No Cry“ bis hin zum „African Reggae“ von Nina Hagen nimmt mit der Entfernung von Kingston der Ruts-Anteil in der Musik ab; umso deutlicher wird jedoch, daß der Reggae eine Grundschwingung besitzt, die zu beinahe jeder Rockspielart paßt und Leute mit musikalischer Potenz anzuregen vermag. Eine LP, die auch Skeptiker für den Reggae gewinnen kann. Obendrein ist der Verkaufspreis im Laden ziemlich niedrig, und deshalb hat sich die Redaktion auch entschlossen, die ROCK’N’REGGAE PARTY als MUSIK EXPRESS-Platte zu präsentieren.