Anfang 1976 drohte der einst so frisch sprudelnde Quell Westcoast-Rock zu einem trüben Tümpel zu werden, versanken nicht wenige seiner Protagonisten in einer Hölle aus Koks, Selbstmitleid und sacharinsüßem Geklimper. Auftritt Jackson Browne, dersich eines alten Kumpels und hochbegabten Songwriters entsann. Warren Zevon, in Chicago geboren und damals auch schon 29 Jahre alt, fristete nach einem missratenen Album (WANTED DEADOR ALIVE, 1969) in Spanien sein Dasein und kehrte nur zu gerne zurück, zumal ihn Browne beim Asylum-Label unterbrachte und sich erbötig zeigte, ein Album zu produzieren. Das gilt gemeinhin als Zevons echtes Debüt und betört heute noch mit sardonischen Lyrics und raffinierten Tunes. Master Warren reicherte seinen melodienbesoffenen Rock unverkennbar kalifornischer Provenienz mit Folk-Ingredienzen, Country-Spurenelementen und etwas Texmex-Seligkeit an und schrieb elf Songs für die Ewigkeit, darunter die bittersüße Junkie-Moritat „Carmelita“, das beschwingte Lamento „Poor Poor Pitiful Me“ und der schwermütige Outlaw-Hymnus „Frank And Jesse James“. Allein: Der verdiente Erfolg blieb zunächst aus. WARREN ZEVON gibt es nun als „Collector’s Edition“, wobei CD zwei Demo- und alternative Versionen diverser Albumtracks sowie eine Live-Aufnahme von „Mama Couldn’t Be Persuaded“ enthält.

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