We Are Nobody :: Loaf/Indigo

Die (vermutlich) beste Band der Welt ist zurück und schreibt Pop mal wieder ganz groß.

Wenn es darum ginge, die zu Unrecht mit Missachtung gestraften Künstler zu krönen, dürfte der Preis wohl immer an The Chap gehen. Das deutsch-britische Popkonsortium veröffentlicht alle zwei Jahre ein hervorragendes Album nach dem anderen, nur bekommt es kaum einer mit. Mit Album Nummer 5, das ein Jahr nach dem „Best of“ erscheint, sollte es doch was werden. Rein musikalisch das vielleicht homogenste The-Chap-Album, die ganz großen Experimente bleiben aus. Stattdessen fokussiert man sich auf textlich etwas ernstere Töne oder wie die Band es nennt „NON-IRONIC super straight pop songs“. Was nicht bedeutet, dass wir auf obskure und harmonielastige Popperlen für gewisse Stunden verzichten müssen, auch wenn Themen wie Existenzängste, Nostalgie oder Verlust einen ungewohnten Kontrast schaffen. Zwischen Ukulelen und Streichern tummeln sich genügend Ohrwürmer, die die Gehörgänge verstopfen, wie die erste Single „What Did We Do“, der tödlich groovende Titelsong „We Are Nobody“ und der Opener „Rhythm King“, der den Ton für das ganze Album vorgibt. Es gibt mal wieder überhaupt nichts zu meckern, mögen The Chap auch weiterhin eine der Bands bleiben, die nicht enttäuschen können.

Key Tracks: „What Did We Do“, „We Are Nobody“, „Look At The Girl“

Christopher Hunold

CD im ME S. 19