Weezer
Weezer (The Red Album)
Geffen (Universal) 06.06.2008
Es grenzt an ein Wunder, dass einem Weezer nach dem gewöhnungsbedürftigen MALADROIT und dem Totalausfall MAKE BELIEVE mal wieder ein einigermaßen akzeptables Album anbieten. Rivers Cuomo hatte sich nach dem Weezer-Comeback 2001 vorgenommen, anspruchsarme Partymucke zu produzieren. Limp Bizkit dienten ihm damals allen Ernstes als Orientierung: „It’s crap music. Ich muss nicht nachdenken“. Songs, die man nur einmal gehört haben muss, um sie zu kapieren, finden sich folglich auch auf der roten WEEZER zuhauf. „Troublemaker“, „Everybody Get Dangerous“ sowie die Single „Pork And Beans“ sind okaye Powerpop-Granaten, die problemlos auf jedem AC-Sender hoch und runter genudelt werden können.Nicht Weezer-untypisch, aber doch einen Tick erfrischender kommen die Song-Epen „Dreamin’“ und „The Greatest Man That Ever Lived“ daher. Vor allem letzteres mit seinen zig Songteilen inklusive Choreinlagen und einer Melodielinie, die durchaus mit den blauen Zeiten konkurrieren kann, geht locker als Weezers „Paranoid Android“ durch. So mischt sich ein Anflug von Prog ins Gesamtbild, das wiederum von den textlichen Ergüssen Cuomos getrübt wird: „I’m a troublemaker/ Never been a faker“. Hauptsache, es reimt sich – oder wie soll man das interpretieren? Eine kleine Revolution im Weezer-Kosmos gibt’s auch: zwei Tracks, auf den denen Cuomo seinen Mikroplatz für Brian Bell („Thought I Knew“) und Patrick Wilson („Automatic“) räumt.