Columbia/Sony Music

Eine neue Indie-Band, die das britische Hype-Herz schon höherschlagen lässt.

Was haben wir von einer Band erwartet, die es erst seit Juni 2010 gibt und von der jeder Britpopper glaubt, sie werde ab sofort einiges regeln? Bei der Beantwortung der Frage helfen „Wreckin‘ Bar (Ra Ra Ra)“ und „Blow It Up“ weiter, die beiden Songs der ersten Single, die auch hier enthalten sind. Sie suggerieren: Shangri-Las-Melodien + Schrammelgitarren + Unbesiegbarkeitshaltung = bessere Version von The Drums. Tatsächlich lassen sich in der Musik des Quartetts aus London Spuren aus vielen Epochen des Pop nachweisen. Die kurzen und knappen Strukturen des Rockabilly, die ins Herz stechenden Melodien besagter Girlgroups, die Robustheit des Garagenrock und Punk und die von all dem beeinflussten verkrachten Cuts von The Jesus & Mary Chain und deren C86-Gefolge. Von Vorteil ist die Stimme Justin Youngs, der seinen Mund im Gegensatz zu Julian Casablancas richtig aufmacht und die Leidenschaft mitbringt, die den Hörer mitreißt. Da ähnelt er seinem guten Kumpel Marcus Mumford. Hier geht also einiges mit rechten Dingen zu. Und die Kälte verschwindet ja bald, da braucht man ein Album, zu dem man vor Glück auf der Straße tanzen kann. Nehmen wir doch das hier.

Story S. 30; CD im ME S. 19