White Line :: Karmakosmetix Music/Rebeat Music

Ideenreiches Debütalbum eines Electroduos aus dem Norden.

Norwegen scheint für Bands abseits der ausgetretenen Wege ein gutes Pflaster zu sein. Thelma & Clyde sind ein gutes Beispiel für diese These. Sängerin Hanne Kolsto und Instrumentalist Trygve Tambs-Lyche, ein äußerst talentiertes Duo aus Norwegen, präsentiert auf seinem Debütalbum eine charmante Mixtur aus Trip-Hop, Folk, Electro und Lo-Fi-Pop. Auch wenn sie damit ganz bestimmt nicht allein unterwegs sind, gelingt es ihnen, den Untiefen, die so eine musikalische Kombination bereithält, auszuweichen. Mit White Line ist dem Duo eine faszinierende Platte gelungen, die sich hervorragend zur Entschleunigung des Alltags eignet. Die elf Tracks von Thelma & Clyde verfügen über seltsam dahinstolpernde Rhythmen, relaxte Harmonien und Percussionklänge, die sich in endlosen Echokammern verlieren. Das hat man zwar alles schon so ähnlich auch woanders gehört, aber kaum einmal wurde es so charmant und zielstrebig aufbereitet wie hier. Songs wie „Sleep Slow“ und „In Between“ verbreiten dabei eine in dieser Intensität selten gehörte melancholische Grundstimmung. Da Thelma & Clyde dabei auf kommerzielle Anbiederung verzichten und eben nicht klingen wollen wie Portishead Mitte der Neunzigerjahre, haben sie sich einen dicken Sympathiebonus verdient.

Those Dancing Days