Dem gemeinen Nicht-Amerikaner dürften Umstände und Atmosphäre dieses Live-Mitschnitts zunächst eher seltsam vorkommen — zeigt er doch die Dame bei einem der edelsten und traditionsreichsten Rituale des amerikanischen Showgeschäfts: der Truppenbetreuung. Einige Tausend Navyund Airforce-Angehörige beehrte Whitney im April dieses Jahres anläßlich ihrer Rückkehr von der glorreich bestandenen Golf-Mission.

Hat man sich erst einmal mit der allgemeinen Amerika- und Heldenseligkeit abgefunden, wird der Blick und das Ohr frei für eine Darbietung, die praktisch allen Kriterien hochprofessionellen Entertainments gerecht wird. Daß Whitney mit einem Ausnahme-Organ begnadet ist, hat sich mehr als nur herumgesprochen, daß die Götter sie mit dem Ideal-Look für eine schwarze Show-Prinzessin ausgestattet haben, ist schwerlich zu übersehen. Inzwischen hat sie auch gelernt, schmachtende Kriegshelden in Matrosenanzügen mit gut gezielten Schlafzimmerblicken anzumachen, sowie in den richtigen Augenblicken Hände zu schütteln und Kinder zu streicheln. Wo sie einst wie ein hüftsteifes Füllen zwischen ihren Tänzern umherstakste, bewegt sie sich heute mit zunehmender Lässigkeit, und ihre perfekte Band kommandiert sie mit der Autorität einer altgedienten Showdiva. Wer für diese Art gediegenen schwarzen Entertainments eine Ader hat, wird kompetent und voll bedient.