WhoMadeWho

Through The Walls

Embassy Of Music/Warner

Blass, glasklar, körperlos: Der Elektro-Pop der Dänen zieht die Flucht vor.

Das Sonderbare an Dating-Apps wie „Tinder“ ist ja, dass jüngere Generationen dadurch immer einfacher an Sexpartner herankommen, Studien zufolge den spontanen Geschlechtsverkehr abseits fester Partnerschaften jedoch immer seltener ausführen. WhoMadeWho sagen, ihre Musik solle im besten Fall etwas daran ändern. Allen voran die Single „Dynasty“, die tatsächlich sehr „physisch“ klingt und sinnlich groovt.

Viele der anderen Songs auf THROUGH THE WALLS werden jedoch eher die Körperlosigkeit fördern. Die Musik von WhoMadeWho ist geistiger und kühler geworden, am besten zeigt sich das beim fabelhaften „I Don’t Know“, das mehr nach Fever Ray klingt als die meisten Songs von Karin Dreijers neuer Platte. Während sich die Schwedin nämlich ihrem Körper zuwendet, drehen sich WhoMadeWho zunächst weg.

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Ein Song heißt sogar „Goodbye To All I Know“, kaum ist der letzte sanfte Housebeat verhallt, bietet der anschließende Titelsong bestes 80s-Entertainment im Fahrwasser von Pia Zadora und Jermaine Jackson. Es ist ein kurzes Aufbegehren, bevor THROUGH THE WALLS mit glasklaren, aber eben auch blassen Sounds einfach so verschwindet.