Willie Nelson – The Great Divide
Irgendwann ereilt es sie alle, das John-Lee-Hooker-Santana-Schicksal. Ein Produzent (hier Matt Serletic] steckt einen altgedienten Probanden (hier leider Willie Nelson) in ein Studio mit einem Haufen Gäste ( Kid Rock, Sheryl Crow, Bonnie Raitt, Lee Ann Womack], um unter möglichst aseptischen Bedingungen das Allstar-Album aufzunehmen, das auch die Ich-steh-ja-sonst-nicht-auf-so-was-aber-Hörer anspricht. Es spielt keine Rolle, ob die gruselige Lee Ann Womack, die unvermeidliche Sheryl Crow oder der neuerdings semi-credible Kid Rock mit Nelson duettiert. Es geht eh alles unter in einem hymnisch-pathetischen, pseudo-modernistischen Arrangementkitsch. Selbst wenn es hier richtig gute Songs gäbe, keiner würde es bemerken bei alldem Zuckerguss. Lichtblicke? Nur zwei: Die einzige Eigenkomposition „The Great Divide“, die spartanisch arrangiert die Kunst des Songwriters Willie Nelson unterstreicht, und Mickey Newburys „Just Dropped In (To See What Condition My Condition Was In]“. Das ist großartig, der Rest ist eher tragisch. Und nicht zu vergleichen mit den Live-Qualitäten des Performers Willie Nelson.
www.willienelson.com
Mehr News und Stories