Winger – Winger

Jetzt, wo Alice Cooper erst mal auf Eis gelegt wurde (Band und Plattenvertrag sind dahin), müssen seine ehemaligen Mitstreiter ran. Den Anfang macht Bassist, Keyboarder und (neuerdings auch) Sänger Kip Winger, dessen Quartett auf seinem Debüt mit drallem Hardrock kalifornischer Strickart aufwartet. Apropos Kalifornien. Da denkt man automatisch an etablierte Größen wie Dokken, Ratt oder Van Haien. Und genau in dieser Stil-Ecke tummeln sich die Newcomer auch. Allerdings ist Produzent Beau Hill Manns genug, etwaige Ähnlichkeiten in Sound und Struktur nicht unbotmäßig zu strapazieren. Winger wahren ihr musikalisches Gesicht selbst dann, wenn man sich beim melodischen Heavy Rocker „Madaleine“ unwillkürlich an Dokken, bei „Hungry“ an Ratt und „Seventeen“ an Eddies Super-Combo erinnert fühlt. Äußerst geschickt pendeln Gitarrero Reb Beach, Drummer Rod Morgenstein, Keyboarder Paul Taylor und Kip himself zwischen gelegentlichen Anleihen und statthafter Kopie. Der beste Beweis: die formidable Cover-Version von Hendrix‘ Klassiker „Purple Haze“, zu der Dweezil Zoppa seinen Gitarren-Obulus beisteuert.

(MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)