Über das Verhältnis von Techno und Kunst hat Kompakt-Gründer Wolfgang Voigt in der Juli-Ausgabe dieses Magazins ausführlich referiert. Unbeantwortet blieb dabei die Frage, ob Techno nur dann Kunst ist, wenn ihm die Absicht, Kunst zu schaffen zugrunde liegt, oder ob auch ein klassischer Track von Ende der 1980er, der als Funktionsmusik intendiert war, nicht auch für sich einen künstlerischen Anspruch erheben darf. Unbestritten ist dagegen, dass ZUKUNFT OHNE MENSCHEN ein Album ist, das – wie so vieles im Schaffen Wolfgang Voigts – aus der Absicht heraus entstanden ist, Kunst zu kreieren. Allein die Rahmenbedingungen verdeutlichen das. ZUKUNFT OHNE MENSCHEN ist eine multimediale Installation aus Musik, Video und digitaler Malerei, die für die Kölner Kunstmesse Art Cologne entstanden ist. Die CD erscheint in einem buchformatigen Cover, das zehn Kunstbilder enthält. Elektronische Minimal-Music, Improvisationen auf dem Computer, die strukturell und wegen der Repetitionsmuster an die frühen Arbeiten von Steve Reich erinnert und sonisch an Jim O’Rourkes Laptop-Album I’m Happy And I’m Singing And A 1, 2, 3, 4. Wieder einmal transzendiert Voigt die elektronische Musik, kreiert mit Computerprogrammen eine Novelty-Kunstmusik aus technoiden Versatzstücken.