Xiu Xiu
The Air Force
Verstörende,aber anheimelnde Mischung aus Pop. Beats, Postrock, Folk.
Es ist eine Liebeserklärung der etwas anderen Art, die sich hier zum Auftakt findet:. „Your acne is like a pearl, mine I swear is a brimstone.“ Willkommen in der Welt von Jamie Stewart. In dieser wirren, höchst lebendigen, beständig alle ihre Koordinaten ändernden Welt. Mit ihren im gleichen Maße verstörenden wie anheimelnden Momenten. Auch wenn Stewart mit jedem neuen Album einen tieferen Einblick gewährt, so ist das. was dort zu entdecken ist, doch meist eher dazu angetan, mehr Verwirrung denn Klarheit zu schaffen. Daran ändert auch THE air Force nichts. Wenngleich nicht ganz so deprimierend wie noch der Vorgänger LA foret, bei weitem nicht so unhörbar und in sich weit schlüssiger, erleichtert auch das vierte Album Xiu Xius die Aufgabe, eine nachvollziehbare Beschreibung des Tuns der Band zu schaffen, nicht sonderlich. Die Eckpunkte sind klar und schnell definiert: Pop, Elektrobeats, Postrock und Folk bilden das Grundgerüst, auf dem konventionelle Songstrukturen mit viel Gefühl auseinandergerissen und in ihren Bruchstücken neu drapiert werden. Das Instrumentarium ist umfangreich: Neben Bass, Gitarre, Schlagzeug und Tasteninstrumenten aller Art greifen Xiu Xiu gerne auf allerlei Schlagwerk von Percussions bis zum Glockenspiel zurück und lassen Flöten und Streicher erklingen. Bei aller (gewollter) Unübersichtlichkeit offenbart sich THE AIR FORCE auf Dauer trotzdem als ein mit unzähligen lieblichen Melodien angefülltes, in seinem tiefsten Zentrum von angenehmer Ruhe geprägtes Popalbum, das beständig mit neuen intelligenten Wendungen zu beeindrucken weiß. Ein Popalbum, ja, aber weit abseits des Konventionellen, erschreckend und angenehm zugleich.