Yonatan Gat 

Universalists 

Glitterbeat/Indigo

Der Gitarrist feiert freie Musik zwischen Schamanismus, Gamelan, Garage-Rock und Jazz. 

Glückliche Zeiten, wenn die besten Gitarristen der Gegenwart nicht mehr Wichser am Griffbrett des Herren sind wie einstmals Yngwie Malmsteen, sondern Avantgardisten, die zerschreddern wollen, was vom Rock noch übrig blieb.

Yonatan Gat, der mit der Garage-Madness des Tel Aviver Trios Monotonix Grenzen überschritt, bevor er 2014 in New York sein Solodebüt aufnahm, setzt sein Instrument als schroffe, charakterstarke Stimme in einer weltmusikalischen Polyphonie ein, die klingt wie die Textur seiner neuen Heimat, Einflüsse verschmelzend und doch sehr einzigartig.

Rituelle Rhythmik der First Nations steht neben balinesischem Gamelan, Antonín Dvořák und den Samples eines genuesischen Chores, aufgenommen in den 50er-Jahren. Aber immer verwandelt, in psychedelischen Punk gezwungen oder freien Jazz, nicht zuletzt von der ordnenden Hand von David Berman von den Silver Jews, der Universalists produziert hat, und auch vom sehr präsenten Drummer Gal Lazer, der hier oft brillante Kontraste in die Stimmung der Songs setzt.

Dass Gat schon mit dem Sun Ra Arkestra auftrat und im Januar eine Split-Single mit der brasilianischen Freak-Psych-Combo Os Mutantes veröffentlichte, zeigt, wie nah sein Soundentwurf der stürmischen Avantgarde der 60er und 70er steht, als alle Elemente mit allen harmonieren konnten, auch in ihrer Dissonanz. So einen Ansatz wünscht man sich nicht nur musikalisch gerade wieder öfter. 

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