Zauberberg – Made In Germany

Die regionale Fangemeinde hat lange auf die erste Studioproduktion der Münchner Rock-Soul-Jazz-Band Zauberberg warten müssen. Das Warten hat sich gelohnt: MADE IN GERMANY ist eine Platte geworden, die durchaus überregionale Aufmerksamkeit verdient. Mit ihrer 10-Mann-Gruppe liefern sie einen Sound, der seit den besten Tagen von Blood, Sweat and Tears oder Chicago nicht mehr erreicht worden ist. Stücke wie „Mighty Max“ oder „A Cup Of T“ sind der beste Soul einer deutschen Gruppe seit langem.

Dabei erlagen sie nicht der Versuchung, mit den technischen Möglichkeiten des Studios ihre Musik zu versülzen, sondern brachten die Power und den Groove ihrer Auftritte durch die trocken und präzise abgemischten Aufnahmen lebendig rüber. Neben den gelungenen Arrangements gilt ein besonderes Lob dem Organ von Sänger Mario Lehner, der schwärzesten Stimme östlich des Soul-’n-Blues-Meridians. (4)

Der Synthesizer-Spezialist Christian Kneisel versammelte 20 (!) Musiker um sich, um ein Experiment zu wagen, das nach Aussage des Covers die „Auslotung“ der Synthese zwischen traditionellem Rock und Elektronik und allen anderen Stilrichtungen versuchen sollte. Die GALA gelang nur halbwegs: Zu zerstreut klingt die Mischung zwischen solidem R ’n‘ B und New Wave, zu unentschlossen wurde das Experiment trotz vieler guter Musiker angegangen. Recht dünne Stimmen wie auf „Ich will“ korrespondieren nicht mit guten Sounds wie auf „Bleibe stolz“. Hier wird zu viel nebeneinander gespielt statt miteinander neue Wege zu gehen. (3)

Guten deutschen Rock der alten Schule bringen Acapulco Gold auf ihrer dritten LP. Kritisch und frech, vor allem bei den Texten („Unkraut vergeht nicht, und gerade deshalb lieb ich dich“), bringt die Gruppe eine angenehme frische Brise in die deutsche Rockmusik. Musikalisch leider etwas zu bieder. (3)