Zohar – Keter; Hasidic New Wave – Kabalogy; Diverse – Klezmer Festival 1998 – Live At The Knitting Factory
So weit verzweigt das jüdische Erbe ist, so kunterbunt sind die Netze geknüpft, mit denen in New York seit Beginn der 70er Jahre Untergrund-Kämpfer wie John Zorn und Don Byron den Klezmer einfangen. Radikal haben sie hierbei das Klangspektrum erweitert, sehen die Traditionais mit ihren slawischen und orientalischen Elementen nicht mehr nur als Party-Muzak. Von ihnen hat auch Zohar feat. Uri Caine und DJ Olive gelernt, die auf KETER 3 über arabische Melodien- 1 flächen in einen irritierenden Elektro-Dschungel eintreten. Hier entspinnt sich ein gepfefferter Dialog zwischen Oud und Sampler, zwischen markant braun gebrannten Rhythmen aus dem Nahen Osten, kunstvollen Ambient-Flächen und klassischen Jazz-Läufen – ein Zwiegespräch, das kulturelle Distanz aufhebt. Zu den Pionieren des Jewish Alternative Movement“ gehört Frank London, der Trompeter der Klezmatics. Mit Hasidic NewWave feat. Greg Wall hat er jetzt auf KABALOGY 4 eine hinterlistige Folklore-Mutation gebannt, bei der solange reich verzierte Improvisationen verlocken, bis im Geiste Frank Zappa, das Mahavishnu Orchestra und Jello Biafra in persona („Giuliani über alles“) das Kommando übernehmen. Hasidic NewWave ist natürlich auch auf dem Schnupperkurs KLEZMER FESTIVAL 1998 3 vertreten, bei dem in der New Yorker Knitting Factory eine Woche lang u.a. Pharao’s Daughter aufspielten. Absoluter Höhepunkt dieses eklektizistischen Meetings ist aber der Gitarren-Showdown von Gary Lucas, der die jüdische Diaspora virtuos über die Country-Felder scheucht.
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