Rock am Ring 2025: Das waren die Highlights am Freitag

Zahlreiche Highlights und Überraschungen am Freitag: unser Recap des ersten Festivaltags.


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Man hätte es zu Wochenbeginn kaum für möglich gehalten: Statt Dauerregen und Matschhölle gibt’s zum Auftakt des 40. Rock-am-Ring-Jubiläums trockene Füße, ein bisschen Sonne und ein Programm, das kaum Wünsche offen und sogar reichlich Platz für Überraschungen lässt. Unsere Rock-am-Ring-Highlights vom Freitag.

Der erste Secret Act des Tages: Electric Callboy

Spekuliert wurde im Vorfeld ziemlich wild: Wer würde der Secret Act sein, der das Festival eröffnet? Um 13:30 Uhr lüftet Ingo Knollmann von den Donots dann das gut gehütete Geheimnis: Electric Callboy starteten mit Luftschlangen, Konfettiregen und einer bemerkenswerten Auswahl an Vokuhila-Perücken in ihr einstündiges Set.

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Mit dabei ist auch ein neues Gesicht, der Sum-41-Drummer Frank Zummo, der sich offensichtlich auch mit Metalcore aus Castrop-Rauxel sehr wohlfühlt. Ein Rock-am-Ring-Highlight am Freitag ist ihre Coverversion von „In the End“ – die Band erfüllt den Fans damit einen Herzenswunsch. Wenn Linkin Park schon nicht physisch auf dem Ring-Gelände vertreten sind, dann zumindest musikalisch.

Geheimnis, die Zweite

Schwerer haben es da jetzt schon Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys, die als zweiter Secret Act die Bühne betreten. Ihr Italo-Schlager-Abriss sorgte für kollektives Schmunzeln, aber bei so einigen, die den Humor der Band aus Augsburg und München nicht teilen, auch für Schulterzucken. Die noch aufgepeitschte Crowd vor der Utopia Stage brauchte einen Moment, um zu verstehen: Das ist jetzt kein Meme. Also: Limoncello gekippt und mitgemacht.

Unser Fundstück des Tages: House of Protection. Das Elektro-Punk-Duo spielt ein energiegeladenes Set auf der Mandora Stage. Oder besser gesagt davor, denn Sänger Aric Improta platziert zwischendurch sein Mikro einfach mitten im Publikum und lässt einen Circle Pit um sich herum tanzen.

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Auch wenn immer wieder moniert wird, dass Frauenpower bei Rock am Ring zu kurz kommt: Die Ladys, die am Freitag auf den Bühnen stehen, sind das beste Beispiel dafür, dass gute Musik und Top-Performances nicht vom Testosteron-Überschuss kommen. Dank Korsett-Glam von Poppy, rotzigem Indiepunk von den Destroy Boys und Mia Morgan, die düsteren Pop mit weiblicher Wut kombiniert, sind Orbit und Mandora Stage zeitweise der coolste Ort auf dem Ring.

Rock am Ring – die Highlights am Freitag: Soft Play, what mate?

Soft Play (ehemals Slaves) treten zunächst noch im Zwiebellook an, nach Song drei wird dann aber doch gemännert und Jacke sowie Spice-Girls-Shirt kommen runter. Oberkörperfrei spielen sie Songs wie „Fuck the Hi-Hat“, der darauf abzielt, dass sie immer wieder Fragen zum minimalistischen Drumkit beantworten müssen. Hinter ihnen ein riesiges Banner mit der Aufschrift „Soft Cunts“. Die feine englische Art eben.

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A Day To Remember mischen indes auf der Utopia Stage Hardcore, Emo, Akustik, Konfetti, Moshpits und Klopapierrollen zu einem Set, bei dem man nie weiß, was als Nächstes kommt – einige Meter weiter spendiert dagegen Frank Turner Sonnenuntergangsstimmung mit Singalong-Garantie. Ob männliche Cheerleader oder ein Typ mit Einhorn-Duschhaube, hier genießen alle ein bisschen Wohlfühlatmosphäre, bevor der Abend brachial weitergeht.

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Das irrwitzigste Duell des Tages liefern sich Feine Sahne Fischfilet auf der Mandora Stage und Biffy Clyro auf der Utopia Stage. Mehr Pyro, mehr Bengalos, mehr Pogo? Klarer Punkt für die Fischköppe. Aber: Beide Bands liefern stark ab, das Publikum ist gespalten – und das im besten Sinne.

„Nach drei Tagen Festival weiß man, warum auf der Arche Noah nur Tiere erlaubt waren.“

Adam Angst werfen kurz darauf riesige Fußbälle in die Menge, und versuchen sich mit einem Cover von „Don’t Look Back in Anger“ und einem falschen Backdrop als Oasis auszugeben. Olli Schulz, der ebenfalls auf der Orbit Stage auftritt, muss sich neben The Prodigy behaupten. Die besten Tage hätten die angeblich eh hinter sich. Statt der gewohnten Kissenschlacht diesmal nur gute Sprüche: „Nach drei Tagen Festival weiß man, warum auf der Arche Noah nur Tiere erlaubt waren.“

Plötzlich ein Countdown auf den LED-Bildschirmen und an den großen Bühnen. Kommt da etwa noch eine Überraschung? Erst erklingt der „Interstellar“-Soundtrack, dann ballert Feuerwerk aus allen Türmen und Bühnen und es erscheint die Nachricht: Linkin Park kehren 2026 zu Rock am Ring zurück. Ein kollektiver Moment der Euphorie.

Den Abschluss auf der Main Stage übernehmen Bring Me The Horizon mit maximaler Produktion, Lasershow und Pyro-Wahnsinn. Aber auch danach ist nicht Schluss: K.I.Z. übernehmen beim Late Night Special die Kontrolle, um für Spaß unter der Gürtellinie zu sorgen. Und für die ganz Ausdauernden gibt’s noch das DJ-Set von Electric Bassboy – ein Full-Circle-Moment für den ersten Secret Act.