Royal Blood live in Berlin: Was vom britischen Hype in Deutschland übrig bleibt


Mike Kerr und Ben Thatcher sind Royal Blood. Sie erlebten im vergangenen Jahr einen regelrechten Hype um ihre Musik und das gleichnamige Debütalbum. Nun schaffte es das Duo erneut nach Deutschland - so war es am 12. Januar 2015 im Berliner Astra mit Royal Blood.

Royal Blood, das sind die Briten Mike Kerr und Ben Thatcher, die vor allem im vergangenen Jahr in Großbritannien einen außerordentlichen Hype erlebten. Auf der Suche nach ihrem Sound haben Royal Blood offensichtlich beschlossen Garagenrock à la White Stripes und Black Keys fusionieren zu lassen, sind auf dem Weg aber noch mit Muse kollidiert. Dies war vollkommen ausreichend, um auf der britischen Insel eine Welle der puren Begeisterung loszutreten, was wiederum zum bestverkauften Debüt seit Jahren, einer Nominierung für den angesehenen Mercury Prize und einer in Minuten ausverkauften Tour mündete.

In Deutschland scheint dieser Hype eher schleichend Einzug zu halten, wobei sich die Herren von Royal Blood im Januar nicht das erste Mal hierzulande blicken lassen. Wie in zwei weiteren Städten dieser Tour, ist auch der Live-Gig am 12. Januar im Berliner Astra zum zweiten Mal restlos ausverkauft – das Event wurde aufgrund hoher Nachfrage vom Postbahnhof in die Halle im Areal an der Warschauer Straße verlegt.

Mit einem Hip-Hop-Intro betreten Kerr und Thatcher die Bühne und legen ziemlich wortkarg los. Übrigens sehen die zwei Musiker live bei weitem nicht so tough und gefährlich aus wie auf den zahlreichen Presse-Fotos. Mike Kerr bearbeitet seinen Bass und Ben Thatcher drischt auf seine Felle ein. Viel mehr sollte man wahrscheinlich bei einem Auftritt des Rock-Duos nicht erwarten. Allerdings wusste das Publikum dies bereits und lässt sich nicht beirren, sondern von der Energie der beiden Musiker mitreißen. Ein Zeichen von gelungener Stimmung bei den Anwesenden sind die meist erfolgreichen Umsetzungen des Crowdsurfings. Dennoch fasst ein nach hartgesottenem Rockfan aussehender Herr seiner Begleitung die Eindrücke des Konzerts treffend zusammen, indem er sagt: „Naja, geile Mucke, aber vom Hocker haut mich das jetzt echt nicht.“

So schrammeln sich Royal Blood mit etwas zu langen und wortlosen Pausen zwischendrin durch eine knapp einstündige Show und lassen das Publikum zwar zufrieden, jedoch bei Weitem nicht überwältigt zurück. Angesichts dessen, was sich zeitgleich in der Nationalgalerie zutrug, stellten die beiden jungen Herren an diesem Abend jedoch ein handfestes Kontrastprogramm auf die Beine. Eine gehypte Band, die man im Auge behalten sollte. Wenn man denn möchte.

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