Sex And The City: The Take-over!


Gestern waren wir wieder in der Brasserie mit den Kumpels und haben mal wieder nur übers Ficken geredet, aber hallihallo. Ach Mist, alles gelogen. Dazu sind wir ja viel zu verklemmt. Ich fang noch mal an.

2005: Steigen Sie rustikal ein.

In vier Tagen – keine Angst, das liegt jetzt nicht an Ihnen, sondern an unserem frühen Redaktionsschluss ist Weihnachten, und gerade war der Geschäftsführer in einem Engelskostüm mit Flügelchen da und hat Champagner-Piccolos verteilt. Am helllichten Nachmittag, Heidsieck & Co. Beachten Sie übrigens den feinen, aber wichtigen Unterschied zwischen „der Geschäftsführer in einem Engelskostüm und wenn ich schreiben würde „der Geschäftsführer in seinem Engelskostüm“. Ich gehe davon aus, dass es eines und nicht seines war und er mir deshalb nicht gram sein wird, dass ich dieses Internum hier ausplaudere. Es ist nämlich so. dass ich die Traubensaftperle sofort ausgetrunken hab und darob in eine Plauderlaune verfallen bin. Im Bildungsradio [dazu gleich mehr] habe ich gehört, Bismarck sei einmal von einem Zeitgenossen als „einer der reizvollsten Plauderer der Gegenwart“ bezeichnet worden. Das waren noch Plauderer!, könnte man sagen. Ich aber sage: Das waren noch Zeitgenossen! Der Zeitgenosse muss erst noch geboren werden, der mich einen der reizvollsten Plauderer der Gegenwart nennt. Und so lange übe ich jetzt. Tip: Wenns Ihnen zu reizlos wird, dann machen Sie’s doch wie in der Kneipe und verlassen Sie JETZT unter dem Vorwand aufs Klo zu müssen den Raum. Na?

So, den sind wir los. Und wir zwei trinken jetzt noch einen Piccolo, hm? Sie haben’s gut, bei Ihnen ist schon 2005. Ich häng hier noch in dem ausgelutschten 2004 rum. Was machen wir denn jetzt, wir zwei Hübschen? Interessiert Sie vielleicht meine Lieblings-Ernail-Betreffzeile des Jahres? „Punk-Quartett aus Cottbus schreibt besten Song der Welt!“ Iwobei ich mir nicht mehr ganz sicher bin, ob die authentisch istl. Hm. Gut, ich geb jetzt gleich Ruhe. Mögen sie noch meinen Lieblings-selbstgemachten-Witz 2004 hören? „Zwei Kannibalen essen einen dünnen Dentisten. Sagt der eine: Der ist ja was für’n hohlen Zahn.“ Haha! Und noch mein Lieblings-selbstgedichtetes-Gedicht. Ich nenne es:

CARRY

Mariah Carey und Bryan Ferry

trafen Chuck Berry

und Debbie Harry

im Park.

It was dark,

ein Rabe flog einsame Schlaufen.

Sie zogen Pistolen.

Der Teufel soll’s holen!

Und Schossen sich über den Haufen.

So, ich muss los, noch ein paar Key People meeten. Was? Ach, ich wollte noch was zum Bildungsradio sagen. Das wäre mein Tip für’s neue Jahr, damit aus dem wenigstens was wird. Radio hören. Sehr gut morgens im Radiowecker. Aber keine Musiksender, sondern Gerede, am besten Bayern 2. Da Läuft immer Wissenswertes, man lernt quasi im Halbschlaf. Oder es stellt coole Sachen an. Letztens penetrierte eine Sendung über Otto Hahn meinen Traum und in der Folge erhielt William Shatner den Physik-Nobelpreis, für seine „bahnbrechende Entdeckung“. Fand super: Ich.