Soundgarden


Kyuss, Blind Melon, Pennywise, Sponge und Reef

Lange war der Cornell krank, jetzt singt er wieder, Gottseidank! Knöllchen auf des Meisters Stimmbändern hatten der Soundgarden-Tour im letzten Sommer ein vorzeitiges Ende gesetzt. Da gab es feuchte Augen bei der ob des ‚Superunknown‘-Albums stark angewachsenen Fangemeinde. Jetzt ist Chris Cornells Schreihals genesen, und Verpaßtes wird nachgeholt: anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung der Platte treten die Grunge-Pioniere die Reise „Into The Superunknown“ an – und das mit einem ganzen Troß von lärmenden Weggefährten. Die Package-Tour wäre wohl auch ohne die Headliner und ihr psychedelisches Alternative-Metall schon eine Pflichtveranstaltung für Liebhaber der lauten Gitarre. Mit im Bus sitzen zum einen die kalifornischen Kyuss mit schwerem, hypnotischen Wüstenrock, zu dem sie – in Songs von teils epischer Länge die Gitarren vorwiegend im unteren Drehzahlbereich röhren lassen. Ebenfalls aus dem Golden State, aber reichlich beschwingter kommen die Neopunks von Pennywise daher. Im Gegensatz zu ihren Genrekollegen Green Day oder Offspring schneiden die vier aus der Surfcity Hermosa Beach textlich zwar auch mal kritischere Themen an, mit Kindern von Traurigkeit hat man es aber dennoch nicht zu tun: „Ich hab‘ tatsächlich auch schon mal eine Show nüchtern gespielt“, spricht Gitarrist Fletcher Dragge Bände. „War auch ganz lustig, muß ich aber trotzdem nicht nochmal haben.“ Melodien von Melonen, und zwar von der eher gemäßigt-folkrockigen Sorte, geben Blind Melon zum Besten. Die dürften ihre Reiseleiter noch von früher kennen. Das Quintett aus Los Angeles hatte Soundgarden nämlich schon als Support-Act begleitet, lange bevor es mit seinem Debüt-Album und der Single ‚No Rain‘ 1993 zum heißen Eisen avancierte. Kostproben vom neuen Album ‚Soup‘ gibt es, nachdem die beiden Opener Sponge und Reef ihre grunge- und metallhaltige Mischkost serviert haben.