Soundgarden erheben Gegenklage gegen Vicky Cornell


Vicky Cornell, Witwe des verstorbenen Chris Cornell, kämpft vor Gericht um die Rechte für sieben unveröffentlichte Songs. Jetzt klagen Soundgarden dagegen.

Die überlebenden Mitglieder von Soundgarden klagen gegen Vicky Cornell wegen des Eigentums an den letzten Aufnahmen von Chris Cornell, der sich im Mai 2017 das Leben nahm. Im Dezember reichte Chris Cornells Witwe, Vicky Cornell, eine Klage gegen Kim Thayil, Matt Cameron und Ben Shepherd von Soundgarden ein, in der es um Lizenzgebühren und Eigentumsrechte an sieben unveröffentlichten Liedern ging. Jetzt erhebt die Band eine Gegenklage gegen Cornell, um die Kontrolle über die unveröffentlichten Lieder wiederzuerlangen.

Soundgarden: Kim Thayil hält neues Album mit Chris Cornell für „durchaus möglich“

Soundgarden erklären in ihrem gerichtlichen Antrag, Cornell hätte keinen Anspruch auf das Aufnahmematerial, da alle sieben Songs aus gemeinsamen Schreib- und Aufnahmesessions vor fast einem Jahrzehnt stammten. Cornell hält dagegen und argumentiert, die Titel seien ausschließlich von ihrem verstorbenen Ehemann im Jahr 2017 in seinem persönlichen Aufnahmestudio geschrieben worden.

Um ihre Behauptungen zu stützen, zitieren Soundgarden zahlreiche E-Mails und Textnachrichten mit Vicky Cornell, in denen sie die Aufnahmen ausdrücklich als „SG-Dateien“ bezeichnet. Dazu beziehen sich die Bandmitglieder auch auf Interviews mit dem verstorbenen Chris Cornell, in denen der ehemalige Frontmann über die Arbeit an neuer Soundgarden-Musik spricht. Mit der Gegenklage erhoffen sich Soundgarden, Kontrolle über die sieben Songs und ihrer Website sowie ihrer Social-Media-Profile wiederzuerlangen, die sich seit Chris Cornells Tod im Besitz seiner Witwe befinden. Die unveröffentlichten Tracks seien genug Material für ein letztes Soundgarden-Album, das sich die verbleibenden Bandmitglieder wünschen würden – da sie es „Cornell und den Fans schuldig sind“, wie sie in dem Antrag verlauten lassen.

Toni Cornell: Chris Cornells Tochter veröffentlicht Debüt-Single „Far Away Places“

„Wir stimmen offensichtlich nicht mit der unverhohlenen Fehldarstellung der Ereignisse durch die Band überein und stehen zu den wahrheitsgemäßen Tatsachen, die in unserer Klage dargelegt wurden“, äußerte sich Cornells Anwalt Marty Singer in einer Stellungnahme zu Soundgardens Gegenklage. „Es ist enttäuschend, dass Chris‘ ehemalige Bandmitglieder nun versucht haben, sein Vermächtnis durch zahlreiche falsche Anschuldigungen zu beschmutzen, und dass sie weiterhin beträchtliche Gelder von seiner Witwe und seinen minderjährigen Kindern zurückhalten.“

Todesursache geklärt: Chris Cornell beging Selbstmord

Chris Cornell starb am 18. Mai 2017 im Alter von 52 Jahren, sein Tod wurde als Suizid durch Erhängen erklärt. In der Vergangenheit litt der Rockstar unter schweren Depressionen, Alkohol- und Drogensucht. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.