Festivalbericht

The Great Escape Festival 2018: 5 Acts, die wir Euch gut und gerne (live) empfehlen


Wir waren beim The Great Escape, Englands größtem Showcase-Festival, unterwegs und haben fünf musikalische (Live-)Empfehlungen mitgebracht.

Es gibt eine Reihe wichtiger, großer, toller Festivals, die sich darauf verschrieben haben, kleinen, neuen, jungen Bands ein Schaufenster zu sein: Da wäre das riesige South By Southwest (SXSW) im texanischen Austin, da wäre das seit über 30 Jahren in der pittoresken Altstadt Groningens stattfindende Eurosonic, da wäre Deutschlands Tor zur Popwelt, das Hamburger Reeperbahn-Festival.

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In genau diese Reihe gehört auch das Great Escape, das jährlich als „Festival For New Music“ im britischen Seebad Brighton stattfindet. In diesem Jahr fluteten vom 17. bis zum 19. Mai über 16.000 Musikfans, 3.500 Vertreter der Musikbranche und über 500 Bands die gregorianischen Gassen Brightons, immer auf der Suche nach dem großen Wurf. Auch wir waren vor Ort und haben beim Great Escape fünf Acts entdeckt, die wir Euch – frei nach Angela Merkel – gut und gerne empfehlen können.

Diese fünf Acts legen wir Euch wärmstens ans Herz

Sports Team

Opa Rock wird nicht von wenigen Kritikern (auch in der ME-Redaktion) seit geraumer Zeit totgeredet. Doch jeder, der sich an dem Abgesang des Gitarrengenres beteiligen möchte, sollte sich vorher diese Band anschauen. Sollte der Rock(’n’Roll) nämlich wirklich dem Tod geweiht sein, so wehrt er sich zumindest in Form von Sports Team äußerst vital gegen sein Schicksal.

Sänger Alex Rice sieht nicht nur aus wie der glasklare Gewinner des örtlichen Mick-Jagger-Doppelgänger-Wettbewerbs, er bewegt sich darüber hinaus auch wie eine Mixtur aus dem Stones-Stehaufmännchen und Joy-Division-Zucker Ian Curtis. Stimmlich kleidet er den druckvollen, dabei jedoch stets charmanten Rock seiner Bandkollegen mit seiner leiernden, teils kauzigen Stimme wundervoll aus. Mit „Camel Crew“ haben Sports Team bereits jetzt einen der Anwärter der Ohrwürmer des Jahres abgeliefert.

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Hatchie

Gesundheit!

Jangle-Gitarren verwachsen mit flächigen 80er-Synths, Dream-Pop-Nebel kreuzt sich mit Shoegaze-Weite:  Die junge Australierin Hatchie baut in ihren Songs den Outsider-Pop-Schrei, den ihre Landsfrau Fazerdaze im vergangenen Jahr mit ihrem Debüt MORNINGSIDE aufgestellt hat, imposant aus. Ihre Coming-Of-Age-Geschichten erinnern dabei musikalisch insbesondere an die sehr poppigen Phasen von The Cure, aber auch an die perkussive Akustik der Violent Femmes.

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Great News

Gute Neuigkeiten bräuchte die Welt momentan viel mehr, die Musik der drei Norweger ist zumindest eine kleine Great News. Was im Stream und Platte streckenweise ins psychpoppige Niemandsland abdriftet, ist auf der Bühne auf den Punkt auf die Freude eines Livekonzerts abgepasst. Dabei bauschen sich die Lieder Great News‘ auf die schimmernde Größe legendärer Yachtrock-Bands wie Fleetwood Mac und ELO auf, denn in all den groovenden Chic-Bassläufen schwingt immer eine gute Prise Sehnsucht mit.

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Mahalia

Der wohl größte Popstar, den das britische Leicester zu bieten hat – wenn man mal Kasabian ausklammert. Doch Mahalia und die Männer um Sergio Pizzorno kommen sich eh nicht in die Quere, ist die Sängerin mit ihrem Neo-R’n’B doch in ganz anderen Sphären unterwegs. Dabei ist die Musikerin, die 2016 bereits ein selbst vertriebenes Debütalbum veröffentlichte, wunderbar nahbar, was sie mit mehreren Spoken-Word-Beiträgen, in denen sie uns in ihre Teenager-Erinnerungen einlädt, beweist. Ein Glücksfall in diesem Genre der Divas ist Mahalia in jedem Falle.

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Teleman

Keine Newcomer, aber dennoch wollen wir sie Euch hier ans Herz legen: Teleman zeigen nämlich, wie es gelingt, als von der eigenen Musik angeödete Class-Of-2005-inspirierte Indierock-Band einen gelungenen Neustart hinzulegen und sich für die Zukunft zu wappnen. Früher, da spielten die Gebrüder Sanders gemeinsam mit Pete Cattermoul als Pete & The Pirates netten, aber eben auf Dauer eindimensionalen Indierock. Als Teleman rücken sie die Gitarren weit in den Hintergrund, zügeln das Schlagzeug zum rudimentären Taktgeber und basteln live einen wabernden Krautrock-Sog zusammen, der beim Great Escape dazu führt, dass die bereits 2016 erschienene Single „Düsseldorf“ zum wohl einzigen Singalong des Festivals wird.

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