„Tote Mädchen“-Staffel 2: Was bisher geschah


Ein neuer Trailer zur 2. Staffel „Tote Mädchen lügen nicht“ riss die da kommenden Handlungsstränge an – und versprach nichts Gutes für keinen der beteiligten Schüler, Lehrer und Elternteile. Wir leiten daraus Erkenntnisse zur 2. Staffel ab.

Am 18. Mai startete die 2. Staffel „Tote Mädchen lügen nicht“ startet auf Netflix. In der ersten Staffel des viel diskutierten Seriendramas ging es um den Suizid der 17-jährigen Hannah Baker. Die Teenagerin berichtete auf sieben kurz vor ihrem Tod beidseitig aufgenommenen und danach an ihre Mitschüler verschickten Kassetten davon, wer warum an ihrer Selbsttötung eine Mitschuld trage. Der Serie wurde unter anderem vorgeworfen, Suizid zu verherrlichen und als Ausweg darzustellen. Die Verantwortlichen reagierten, unter anderem wird vor und nach jeder Folge seit ein paar Monaten eine Warnung der Schauspieler selbst eingeblendet.

Zum Start der 2. Staffel „Tote Mädchen lügen nicht“: Die wichtigsten Charaktere im Überblick
Nachdem ein erster Teasertrailer andeutete, dass es in der 2. Staffel von „Tote Mädchen lügen nicht“ vorrangig um den Außenseiter und Fotograf Tyler Down gehen könnte, wussten wir es später schmerzlich besser: Netflix hatte drei Tage vor Staffelstart einen neuen, rund zweiminütigem Trailer veröffentlicht. In dem war zwar auch Tyler (als Opfer) zu sehen, aber auch fast alle anderen aus Staffel 1 bekannten Charaktere in einem immer tiefer werdenden Sumpf aus Mobbing, Gewalt, Lügen und Exzess.

Update: Inzwischen haben wir die komplette zweite Staffel gesehen, hier unsere Kritik: „Tote Mädchen lügen nicht“-Staffel 2 auf Netflix: 13 Stunden Nachsitzen

Was wir aus dem neuen Trailer über die 2. Staffel „Tote Mädchen lügen nicht“ gelernt hatten:

Der Fall Hannah Baker ist noch nicht vorbei

„I thought this whole thing would be over“, sagt Hauptfigur Clay zu Beginn des Trailers. „But it’s not.“ Es existieren, wie schon der erste Teaser andeutete, nicht nur Kassetten, sondern auch Polaroids. Eines davon findet Clay in seinem Spind. Darauf steht geschrieben: „Hannah wasn’t the only one.“

Bryce Walker ist auf freiem Fuß

Der Footballkapitän vergewaltigte in Staffel 1 Jessica Davis (Beweislage: Sie berichtete ihrem Vater in Staffel 1 davon, auch Justin und Bryce sprachen implizit darüber) und Hannah Baker (Beweislage: Hannah berichtet auf ihren Tapes davon, Clay machte heimlich Tonaufnahmen davon, wie Bryce die Tat ihm gegenüber gesteht). Die Anhörungen, mit denen Staffel 1 endet, die Beweise und die angeführten, teilweise widersprüchlichen Zeugenaussagen haben offenbar nicht ausgereicht, um Walker zu rechtskräftig zu verurteilen. Er ist zwar stigmatisiert („Rapist“ wird in einer Szene auf seinen Schulschrank gesprüht), genießt aber offenbar weiterhin genügend Rückendeckung innerhalb der Schülerschaft.

Es gibt mehrere Täter

In einer Szene des Trailers schaut sich Clay Polaroids von Partyanbandlungen an, die Stimme einer jungen Frau sagt „Du weißt nicht, was danach geschah“, auf der Rückseite des Fotos steht „He won’t stop“. In der nächsten Szene sagt Bryce zu Zach und seinen anderen Kumpels: „We’re all in this together now.“ Ob er damit deren Mitwissen meint oder ob sie selbst zu direkten Tätern wurden, bleibt vorerst ungewiss. Später sieht man zwei bisher unbekannte Jungs in den bekannten Schulsportjacken, die Sheri Holland unangenehm nahe kommen.

Clay bleibt eine Bedrohung für seine Mitschüler

In Staffel 1 wuchs sein Drang von Tape zu Tape, Hannah zu rächen. In Staffel 2 lässt er anscheinend nicht davon ab: In einer Szene entführen Bryces Freunde Clay und werfen ihm einen Sack über den Kopf, werden also zunehmend brutaler und skrupelloser. In einer anderen hält Justin ein Schild mit einer eindeutigen Warnung und Bedrohung hoch: „You talk, you die.“ Clay nimmt die Drohungen und/oder seinen Racheakt wohl sehr ernst: Er übt schießen.

Jessica wird gemobbt

„Who would believe a slut?“ steht auf diversen Fotos von ihr geschrieben, die an einem Whiteboard hängen. Ergo: Die einst so beliebte Jessica hat offenbar gegen Bryce ausgesagt und wird dadurch nun zum zweiten Mal Opfer. „The truth doesn’t always make things right“, sagt sie an einer anderen Stelle – und bereut offenbar, ihre Vergewaltigung öffentlich gemacht zu haben.

Tyler Down wird weitergemobbt

In einer Szene werfen ihn zwei unerkennbare Mitschüler in einem Raum zu Boden. Möglich, dass weitere Vorfälle wie dieser Tyler dazu bringen, seine am Ende von Staffel 1 gezeigte Waffe, die er in seinem Kinderzimmer versteckt, eines Tages einzusetzen.

Szene aus dem neuen Trailer zu „Tote Mädchen lügen nicht“, Staffel 2: Demonstrantinnen fordern Gerechtigkeit für Hannah
Szene aus dem neuen Trailer zu „Tote Mädchen lügen nicht“, Staffel 2: Demonstrantinnen fordern Gerechtigkeit für Hannah

Die Gerichtsverhandlung läuft noch

Bryce sitzt auf der Anklagebank (Oder sitzt er als Zeuge dort?), selbst Vertrauenslehrer Mr. Porter wird körperlich aggressiv gegen ihn. Hannahs Mutter will nichts mehr als Gerechtigkeit für ihre Tochter, draußen protestieren Frauen eben dafür, halten Schilder mit Forderungen wie „Stop blaming the victim!“ in die Luft.

Bryce fand oder findet weitere Opfer

Im neuen Trailer sieht man das Alphatier der Schule, anscheinend einvernehmlich, intim mit einem blonden Mädchen. Im vorausgegangenen Teaser aber wurde bereits nahegelegt, dass seine Vergewaltigungsmasche (Mädchen durch Alkohol oder Drogen wehrlos machen) System hat.

Tony und Ryan spielen übrigens auch wieder eine Rolle. Was aber zum Beispiel aus Alex wird, der sich im Finale der ersten Staffel in den Kopf schießt, angeblich aber überlebt hat? Verrät der neue Trailer nicht.

Offizieller Trailer zur 2. Staffel „Tote Mädchen lügen nicht“:

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„Tote Mädchen lügen nicht“: Staffel 1 ist auf Netflix im Stream zu sehen, Staffel 2 ist seit dem 18. Mai 2018 verfügbar

„Tote Mädchen lügen nicht“: Hinschauen, auch wenn es schmerzhaft ist
Wer Suizidgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen dabei, die Gedanken zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist oder sich um nahestehende Personen sorgt, kann sich – auch anonym – an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken unter der Nummer 0800/111 01 11.

Screenshot / Netflix