Virginia Jetzt!


Guter Name, gute Band und gute Texte. Ein großer Glücksfall.

Zunächst halten wir fest: Der beste Name seit „Caroline, No“. Und das war ja nur ein Song. Nun gibt es eine Band, die aus Elserwerda nach Berlin gezogen ist, um dort erst zu studieren und dann doch damit aufzuhören. „Wir machen nur Pause. Wir haben schon vor, das mal fertig zu bringen “ erklärt Nino Skrotzki, Sänger und Gitarrist mit 1.1-Abitur, der aber trotzdem nicht als „anstrengender Typ“ gelten will, „im Gegenteil die Allgemeinbildung, die ich damals hatte, ist längst weg“. „Lehrerkind, sag ich da nur“, meint Keyboarder und Gitarrist Thomas Dörschel, der sich auch „von Friedrichshain“ nennt, damit man das mit Berlin auch kapiert. Aber nun das Wichtigste: Virginia Jetzt! – benannt nach dem Schild „Virginia, jetzt abbiegen“, das einem Mädchen vor Jahren den Weg zu einem Konzert einer anderen Band leiten sollte – haben ihre Devise „Ohne Proben ganz nach oben“ aufgegeben und sind jetzt ziemlich gut. Liebevoll arrangierte Popsongs mit deutschen Texten, die so dermaßen unpeinlich sind, dass einem bei „Selbstbehauptungen & Grenzen“ auch mal eine kleine Träne in die Augen steigt. Thomas schreibt tolle Zeilen wie „Du hast Sterne im Gesicht, warum lachst du und ich nicht?“ „Auf Deutsch kann man Sachen kryptisch oder direkt ausdrücken. Sagt man etwas direkt, kann es schnell peinlich werden. Da muss man aufpassen „, warnt Nino zu Recht. Virginia Jetzt! haben alles richtig gemacht.

Virginia Jetzt! Wer hat Angst vor Virginia Jetzt! (Motor/Universal)