Wir Fahren Nach Berlin


Jung, lebenshungrig, nomadisch: Mit ihrem zweiten Album im Seesack schlagen DÚNÉ ihre Zelte in der Hooptstadt auf. „It’s time to leave, it’s tifne to live!“ Wortspielen Düne im ersten Song ihres zweiten Albums ENTER METROPOLIS. Klingt wie ein Abschiedsgruß der dänischen Jungspunde an ihre Heimat und eine Erklärung des eben vollzogenen nächsten Schrittes in ihrer Bandgeschichte: den Umzug in die Metropole Berlin. „Berlin ist einfach die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein kultureller Mittelpunkt Europas – viel mehr ah Kopenhagen“, schwärmt Ole S0rensen, einer von zwei Düne-Keyboardern. “ Wir waren in den letzten zwei Jahren viel dort und lieben die Stadt, ihre Kultur und die Offenheit der Leute“, fügt Cecilie „Cille“ Dyrberg an, die einzige Frau unter sechs Männern. Ein konsequenter Schritt also, dieser Umzug. Handelt ENTER METROPOLIS doch, so Cille, von“ der Freiheit auszubrechen, unabhängig zu sein und das Jetzt zu genießen“.

Mit gerade mal 20 Jahren Durchschnittsalter wirken Düne überraschend professionelle Mi chall den Jahren sagen die Leute immer noch ,Gott, sind die jung!‘, wenn sie uns sehen“, sagt Cille. „Aber so jung, wie wir wahrgenommen werden, fühlen wir uns gar nicht.“ Vor sieben Jahren, da waren sie alle um die zwölf, begannen Cille Dyrberg, Mathias Kolstrup, Simon Troelsgard, Malte Aarup-Sorensen und Piotrek Wasilewski ihren Rockstar-Vorbildern nachzueifern. 2003 komplettierten Ole Serensen und Danny Jungslund die Band. Mit zwei Keyboardern und drei Gitarristen machten sie jugendlich-kompromisslos ihrer Frustration über Schulstress und das Leben in ihrer kleinen Heimatstadt Skive Luft. Nach ersten Auftritten in Kopenhagen, Schweden und Norwegen wurden Kritiker auf ihre unberechenbaren Live-Shows und ihre zwei selbst finanzierten EPs aufmerksam, und „bevor wir überhaupt die Oberstufe erreicht hatten“ (Cille), lag 2005 ein Plattenvertrag auf dem Tisch. “ Wir waren 15,16 Jahre alt und hatten plötzlich einen Beruf!“

Einen, von dem sie seither leben können, wie Cille erklärt.

Dem ersten Album WE ARE IN THERE VOi; ARE OUT HERE – aufgenommen, während ein Großteil der Band im Schulabschlussstress steckte – folgte der Umzug nach Kopenhagen, das sich aber “ ziemlich schnell als zu klein für uns herausstellte“, so Ole S0rensen. Die letzten zwei Jahre wurden zur Reifeprüfung für Düne, die auf den langen Tourreisen durch Japan und Europa zwischen Preisverleihungen und Festivals irgendwann ihr Gefühl für „zu Hause“ verloren. „Es war wie ein Identitätsverlust, bei jedem Mal Weiterziehen. Alles, was wir hatten, war ein Koffer, das Leben im Tourbus. Unsere Familie das waren wir“, sagt Serensen. „Aber inzwischen ist das normal für uns, jetzt können wir uns überall zu Hause fühlen“, ergänzt Cille. Eben auch in Berlin.