Wolf Maahn


Eile war geboten. Bryan Adams, ursprünglich als Gostkritiker vorgesehen, hatte die Kassetten irgendwo auf seiner Europa-Tour im Hotel liegengelassen. Neue Tapes konnten nicht schnell genug geliefert werden. Dankeswerterweiser sprang Wolf Maahn in die Bresche, der – 24 Stunden vor seinem Urlaub — die Auswahl dieses Monates begutachtete. Huey Lewis & The News: „Wo sind die guten Songs geblieben?“ (2) Jimmy Page: „Ein Genie schlägt zu! Allein der Sound seiner Gitarre ist sechs Punkte wert. Und die Art und Weise, wie er sie spielt, noch einmal sechs. Das Ganze knistert vor lauter Sex.“ (6) Patti Smith: „Schöne, kraftvolle Songs. Sie ist immer dann besonders gut, wenn sie sich einmal von den übli chen Songstrukturen löst. Nur der Gesang nervt mich manchmal (wie übrigens früher auch schon).“ (5) David Sanborn: „Sicher, er spielt exzellent Saxophon. Aber all das habe ich einfach schon viel zu oft gehört.“ (2) The Style Council: „Ich liebe Paul Wellers Gesang, seine Texte und jede zweite Melodie ebenso. Aber ich haße fast sämtliche Arrangements“. (4} Voice Of The Beehive: „Das Album hält, was die Single ,Walk The Earth‘ versprach. Insgesamt ein tierisches Album, bis auf drei schwache Songs.“ (5) ÜB 40: „Die Produktion ist oft zu clean. Ansonsten steh ich auf das starke Feeling, das sich für jede Tageszeit eignet.“ (5) Matt Bianco: „Hier kommt der Sergio Mendez der 80er Jahre. Alles plätschert elegant an einem vorbei; bis auf die Grooves, die sind – leider – sehr geil.“ (4) Momus: „Klingt zuweilen wie Donovan, begleitet von den, allerdings bekifften, Egerländern.“ (1) 6: Phänomenal; 5 : sehr gut; 4: gut; 3: nicht übel; 2: lau; 1 : mies. Der Durchschnitt ergibt sich wie folgt: Die Punkte werden addiert und durch die Anzahl der Kritiker geteilt. Bei gleicher Punktzahl entscheiden die höchsten Einzelwertungen über die Plazierung.